2_10 Altdorf bei Nürnberg, Wallensteinweg: Altdorf - Löwengrube - Prethalmühle - Grünsberg - Altdorf

Quelle: DAV Sektion Altdorf, Autor: Helmuth Gatti

St. Laurentiuskirche Altdorf
Oberer Markt Altdorf
Historisches Rathaus Altdorf
Alte Universität "Altdorfina"
Alte Universität "Altdorfina"
Wallensteinhaus
Wallenstein haus
Pflegeamtsschloss Altdorf
Universitätsmuseum Altdorf
Rossweiher mit Oberem Tor
Löwengrube
Prethalmühle
Schloss Grünsberg
Sophienquelle Grünsberg
Teufelskirche
Teufelskirche

Die Tour

Der Wallensteinweg führt als Rundwanderweg auf historischen Spuren in und um Altdorf! Vom Historischen Rathaus geht es vorbei an der ehemaligen Universität, dem Universitätsmuseum und dem Pflegeamtsschloss hinaus ins Schwarzachtal mit der Löwengrube und der Prethalmühle. Im Schwarzachtal wandern wir nach Grünsberg und der Rhätsandsteinschlucht Teufelskirche und kommen zurück zum Ausgangspunkt dem Marktplatz in Altdorf.

Achtung, Achtung !!!

Die Teufelsschlucht musste nach den starken Regenfälle der vergangenen Monate auf unbestimmte Zeitgeschlossen werden, da unmittelbare Gefahr von Erdrutschen und umstürzenden Bäumen besteht.

In Rücksprache mit der Unteren Naturschutzbehörde, der Stromerschen Stiftung und anderen Fachstellen soll jetzt ein Konzept erarbeitet werden, wie man die Schlucht wieder für die Öffentlichkeit freigeben kann. Dieser Prozess kann sich sicherlich einige Zeit hinziehen. Bis dahin soll aber der Eingang zur Schlucht mit seinen Höhlen und Infotafeln erhalten und geöffnet bleiben.

Altdorf, Ende März 2024

Die Teufelsschlucht kann oberhalb umgangen werden.

Historisches Rathaus: In der ersten Hälfte des 15. Jhdt. erbaut, wurde es wie ein Großteil Altdorfs im 2. Markgrafenkrieg 1553 zerstört. 1565 neu erbaut, beherbergte es im Erdgeschoss Fleisch- und Brotbänke, die Waage und weitere Krämereien, während in den oberen Geschossen die Verwaltung tagte. An der rechten Seite befand sich der Pranger mit dem Halseisen. Anfang des 20. Jhdt. wurden der Zwerchgiebel und die Dacherker errichtet.

Schräg gegenüber war das Wallenstein-Quartier. In diesem ehemaligen Professorenhaus wohnte Albrecht von Wallenstein, der berühmte Feldherr des Dreißigjährigen Krieges. Als 15-jähriger bezog er 1599 während seiner nur sieben Monate andauernden Studienzeit ein Quartier in diesem Haus.

Ehemalige Universität: Es gibt in Deutschland kein Universitätsgebäude aus der Spätrenaissance, das so vollständig erhalten ist die die „Altdorfina“. Berühmte Professoren, wie der Mathematiker Joh. Praetorius, der Physiker Joh. Chr. Sturm sowie der Mediziner L. Heister lehrten hier. Der Gelehrte G.W. Leibniz promovierte in diesem Haus. Albrecht von Wallenstein (1583 – 1634) musste aufgrund seiner Gewalttätigkeit –er war wohl der wildeste und ungehörigste Student an der Altdorfer Akademie – der Stadt verwiesen werden. Im Innenhof steht der Pallas Athene Brunnen, ein Werk des Nürnberger Erzgießers Georg Labenwolf aus 1576. Alle drei Jahre sind hier die Wallenstein- Festspiele. Übernahme 1925 durch die Rummelsberger Anstalten für Behindertenarbeit.

Das Universitätsmuseum bietet einen Einblick in die Geschichte Altdorfs und präsentiert eine umfangreiche Fossiliensammlung. Als Erinnerung an den früheren Hortus Medicus (medizinischer akademischer Garten wurde 1998 das Doktorsgärtlein angelegt.

Das ehemalige Pflegeamtsschloss war der historische Amts- und Wohnsitz des Nürnberger Pflegers. Er fungierte als Vertreter des Rates der Stadt Nürnberg. Der Wallensteinbrunnen von dem Künstler Ludwig Manz 1985 stellt den übermütigen Jungspund Wallenstein während seiner Studienzeit dar.

Löwengrube: Ursprünglich ein alter Steinbruch, aus dem die Sandsteinquader für die Altdorfer Universität gebrochen wurden. Hier befinden sich verschiedene Höhlen, Stollen und Lagerkeller. 1686 hat der Hofmeister des Freiherrn von Löwenstern, daher der Name Löwengrube, den längs aufgelassenen, verwilderten Steinbruch wieder entdeckt und mit Studenten planiert und für kleinere Feste kultiviert. Hier duellierten sich auch die Studenten, obwohl es verboten war. Mit einem Sprung über die Schwarzach, der Landesgrenze zwischen dem Nürnberger und dem markgräflichen Territorium entzog man sich der polizeilichen Verfolgung.

Prethalmühle: Die Prethalmühle hat ihren Ursprung in einem hochmittelalterlichen Reichsgut und wurde im Jahr 1360 erstmals urkundlich erwähnt. Im Dreißigjährigen Krieg wurde sie 1635 zerstört. Das heutige Wohngebäude stammt aus dem Jahre 1643. Über Jahrhunderte diente die Mühle zum Mahlen von Mehl, wurde aber auch als Sägemühle genutzt. Im Laufe der Industrialisierung wurde sie umgerüstet auf die Produktion von Strom für den energieintensiven Betrieb einer Kupferfolienfabrik. Bis weit in die Mitte des 20. Jahrhunderts versorgte sie den nahen Ort Prackenfels mit Gleichstrom. Heute wird der ökologisch erzeugte Strom direkt ins Netz eingespeist.

Grünsberg:  Die Ortschaft ist von tief eigeschnittenen Schluchten durchzogen, die zum Schwarzachtal abfallen. Zusammen mit dem Schloss Grünsberg, der Sophienquelle und der wildromantischen Teufelskirche gehört Grünsberg zu den sehenswertesten Regionen des Altdorfer Landes.

Das Schloss  Grünsberg ist eine beeindruckende Burganlage aus dem 13. Jhdt. Seit dem 16. Jhdt. wurde das Schloss durch verschiedene Nürnberger Patrizierfamilien zu einem repräsentativen Landsitz ausgebaut. Seit 1806 ist es im Besitz der Familie von Stromer. Die Bemühungen um den Erhalt der Burg wurden von dem Deutschen Nationalkomitee für Denkmalschutz prämiert.

Die Sophienquelle ist eine der größten barocken Quellfassungen nördlich der Alpen, nach italienischem Vorbild 1724 - 1726 durch den Nürnberger Patrizier Paumgartner erbaut als Teil eines Landschaftsgarten zu Ehren seiner Gemahlin Sophia. Seit 1937 Naturdenkmal.

Die Rhätsandsteinschlucht Teufelskirche ist seit 1910 als Naturdenkmal ausgewiesen und besticht durch Felsen, quelligen Hängen, tiefen Einschnitten und nicht zuletzt  entsprechend der jeweiligen Jahreszeit mit einem munter sprudelnden Bachlauf oder im Winter mit bizarren Eiszapfengebilden.

Autorentipp

Besuch von Schloss Grünsberg und Sophienquelle

Durchqueren der Schlucht "Teufelskirche"

Info

Schwierigkeit
leicht
Aufstieg
113 hm
Abstieg
113 hm
Tiefster Punkt 368 m
Höchster Punkt 456 m
Dauer
2:25 h
Strecke
8,1 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Technik

Wegbeschreibung

Start

Historisches Rathaus am Marktplatz

Ziel

Historisches Rathaus am Marktplatz

Weg

Wir starten in der Altstadt, direkt vor dem Historische Rathaus am Marktplatz. Mit der Markierun (Gelbes Wallenstein-Symbol) überqueren wir die Straße in östlicher Richtung, biegen dann aber sofort nach rechts in die Collegiengasse ab. An der alten Universität gehen wir rechts am Museum vorbei, gelangen zum Wallensteinbrunnen  und gehen links bis zum Mühlweg, dem wir in südlicher Richtung aus der Stadt folgen. Kurz nach der Unterquerung der BAB6 biegen wir scharf nach links auf die Anhöhe ab und wenden uns dann wieder nach rechts. Ein wunderbarer Wiesenweg mit schönem Talblick führt uns hinunter in die im Wald verborgene Löwengrube .

Durch niedrige Felsdurchgänge geht der Weg abwärts, bis uns eine kleine Straße abwärts zur Prethalmühle führt. Dem Sträßchen folgend erreichen wir das idyllisch gelegene Prackenfels. Unser Weg folgt nun dem Schwarzachtal, in dem sich Wiesen und Wälder abwechseln. Etwas später biegt unser Weg nach rechts in eine herrliche erfrischende Schlucht, an deren Ende ein steiler Treppenaufstieg direkt vor das Schlosstor der Burg Grünsberg empor führt. Alternativ kann man im Schwarzachtal auch geradeaus dem Weg folgen bis zur Straße, auf der rechts bergauf auch das Schloss Grünsberg erreicht wird. Der schöne Gasthof "Postmeister" mit Biergarten gegenüber der Burg lädt zur Einkehr ein! Wir folgen zunächst der Kreisstraße weiter bergauf. Bei dem Bushäuschen biegt unser Weg nach rechts ab, führt durch das Wohngebiet und erreicht etwas später die Wiesen und den Wald, wowir uns rechts halten.

Nach ca. 150 m kann man einen Abstecher über die steilen Stufen  zum Naturdenkmal "Teufelskirche", dem imposanten Schluchtabschluss einer der zahlreichen Einschnitte des Schwarzachtals machen. Unser Weg folgt nun einem Waldweg und steigt über eine kleine Brücke auf die Wiesen und Felder südlich von Altdorf mit einer schönen Aussicht auf die Frankenalb und ihre Zeugenberge.

Schließlich erreichen wir die Prackenfelser Straße, auf der wir in nördlicher Richtung unter der Autobahn hindurch nach Altdorf gelangen. An der Ampel gehen wir rechts und biegen dann links in den Feuerweg ab, bis zum Mühlweg, der am Rossweiher vorbei uns durch das Obere Tor zurück in die Stadtmitte bringt.

Charakter der Wegstrecke: Leichte Wanderung durch Nadel- und Mischwälder mit wenigen Steigungen. Gutes Schuhwerk ist sinnvoll; bei Eisglätte ist Vorsicht geboten.

Rollstuhleignung: Der Wallenstein-Rundweg ist für die Befahrung mit Rollstühlen nicht geeignet.

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

S-Bahn ab Hbf Nürnberg nach Altdorf

Anfahrt

BAB A3 Abfahrt Altdorf / Burgthann

BAB A6 Abfahrt Altdorf / Leinburg

Parken

Mehrere Parkplätze im Nahbereich des Marktplatzes

Parkhaus in der Röderstraße

Weitere Informationen

Einkehrmöglichkeiten: Mehrere Gasthäuser in der Innenstadt Altdorf

Gasthaus "Zum Postmeister" in Grünsberg Tel. 09187 7020906

Sicherheitshinweise

Gutes Schuhwerk, besonders in der Schlucht Teufelskirche

Achtung, Achtung !!!

Die Teufelsschlucht musste nach den starken Regenfälle der vergangenen Monate auf unbestimmte Zeitgeschlossen werden, da unmittelbare Gefahr von Erdrutschen und umstürzenden Bäumen besteht.

In Rücksprache mit der Unteren Naturschutzbehörde, der Stromerschen Stiftung und anderen Fachstellen soll jetzt ein Konzept erarbeitet werden, wie man die Schlucht wieder für die Öffentlichkeit freigeben kann. Dieser Prozess kann sich sicherlich einige Zeit hinziehen. Bis dahin soll aber der Eingang zur Schlucht mit seinen Höhlen und Infotafeln erhalten und geöffnet bleiben.

Altdorf, Ende März 2024

Die Teufelsschlucht kann oberhalb umgangen werden.

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