Schwierigkeit |
schwer
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Aufstieg
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1650 hm |
Abstieg
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1650 hm |
Tiefster Punkt |
Bischofswiesen 614 m |
Höchster Punkt |
Berchtesgadener Hochthron 1972 m |
Dauer
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9:30 h |
Strecke
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20,7 km |
Berchtesgadener Hochthron über den Rauhen Kopf
Quelle: AV-alpenvereinaktiv.com, Autor: Andi Radin
Die Tour
Der Rauhe Kopf ist ein Geheimtipp und wird auf dieser spannenden Tour über einen anspruchsvollen Grat mit dem Berchtesgadener Hochthron verbunden, bevor es zurück nach Bischofswiesen geht.
Auch von der Bischofswiesener Seite führt ein spannender Weg hinauf auf den Untersberg, wenn nicht sogar der spannendste: Vom Rauhen Kopf aus, einem besonders unter einheimischen geschätztem Geheimtipp mit genialem Blick auf den Berchtesgadener Talkessel und den Watzmann, wird ein kurzer aber ausgesetzter Grat überschritten, bevor es über schöne Almwiesen hinauf zum Stöhrhaus und weiter zum Gipfel des Berchtesgadener Hochthrons geht. Für den Abstieg können versierte Bergsteiger das Mittagsloch wählen, eine kurze Höhle, die vom Plateau aus zum unteren Ende der steilen Felswand führt, die den Hochthron von Südosten ausmacht. Dann geht es auf leichtem, aber langem, Rückweg - nur wenige hundert Meter unterhalb des Hinwegs - zurück nach Bischofswiesen.
Autorentipp
Um die Tour zu verkürzen und erleichtern einfach am Gatterl nach rechts absteigen, um wenig tiefer den Rückweg über den Stöhrweg zu erreichen!
Info
Karte
Details
Kondition
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Erlebnis
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Landschaft
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Gefahrenpotential
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Technik | |
Exposition |
N
O
S
W
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Beste Jahreszeit
Wegbeschreibung
Start
Bischofswiesen, Bahnhof
Ziel
Ebendort
Weg
Vom Bahnhof kreuzen wir die Hauptstraße und folgen der Beschilderung zur Kastensteinerwand durch ein Wohnviertel bis zum Maximiliansreitweg (M) am Waldrand. Hier halten wir uns links, um kurz darauf rechts einen steilen aber kurzen Aufstieg zur Kastensteiner Wand (796m) zu starten. Dort passieren wir eine bewirtschaftete Alm und können vom Kopf der Felswand aus bereits einen schönen Blick hin zum Watzmann werfen.
Der Beschilderung zum Rauhen Kopf (1.604m) folgen geht es erst auf einem schmalen Forstweg, später über einen Waldpfad (467a) hinauf zum Blauen Kastl, wo wir noch ein letztes Mal Trinkwasser auffüllen können. Ab hier weiter (467) und bald steiler bergan, vereinzelt gibt es leichte Kletterei (I) und Stahlseile, bis wir den Gipfel des Rauhen Kopfs erreichen.
Nun nicht mehr beschildert, aber alter Markierung folgend weiter. Der Abstieg vom Rauhen Kopf erfolgt zwischen Latschen in nördliche Richtung. In der steilen und erdigen Rinne liegen Ketten zum vorsichtigen Herunterlassen. Der weitere Weg mit kurzen Ab- und Anstiegen verläuft immer auf oder nah dem Gratverlauf, die Ausgesetztheit ist aufgrund der vielen Latschen nicht immer offensichtlich. Der Gratabschnitt endet an einem kleinen Holztörl (Punkt 1.626m), das den Beginn der Almflächen auf dem Untersberg markiert. Ab hier auf leichten Pfadspuren immer rechts halten (nah am Zaun und an der Steilkante) und so am Gatterl (1.591m) wieder auf ordentliche, markierte Steige treffen. Hier ist auch eine Verkürzung durch einen direkten Abstieg auf dem Stöhrweg möglich.
Der Aufstieg zum Stöhrhaus (1.894m) und zum Berchtesgadener Hochthron (1.972m) ist ab hier offensichtlich und gut beschildert (417). Zurück zum Stöhrhaus. Kurz unterhalb des Hauses liegt im Abstieg rechterhands der Einstieg zum Mittagsloch über eine steile Leiter in ein winziges Loch hinab. Hier im Halbdunkeln (Stirnlampe!) durch eine kurze Höhle und am unteren Austieg erneut über eine kurze Leiter. Dann in leichter Kletterei durch eine steinschlaggefärdete Rinne (Helm!) absteigen und sich links unterhalb der bei Kletteren beliebten Steilwand des Hochthrons haltend weiter. Wir treffen auf den Zustieg zum Klettersteig und kurz darunter auf den meist unbewirtschafteten Scheibenkaser (1.433m).
Nun queren wir wieder in östliche Richtung (466) einige hundert Meter unter unserem vorherigen Weg und der Steilwand. Unter dem Gatterl treffen wir auf den Stöhrweg (417) und folgen ihm in südliche Richtung, lange Zeit unterhalb der Steilwand, über dessen Rand der Hinweg geführt hat. Wir passieren die Materialseilbahn und den Abzweig nach Maria Gern, den wir links liegen lassen, und erreichen eine Forststraße (468), auf der es nun leicht weiter hinab geht. Wir queren, wieder unterhalb von 1.000m, eine Forststraße und steigen über einen Pfad weiter ab, bis wir wieder am Maximilianreitweg angekommen sind. Hier rechts und bald sanft bergab, bis wir unter der Kastensteiner Wand wieder auf unseren Hinweg treffen. In wenigen Minuten durch den Ort zurück zum Bahnhof.
Anreise
Öffentliche Verkehrsmittel
Stündlich mit der BRB S4 vom Bahnhof Berchtesgaden in 10 Minuten zum Bahnhof Bischofswiesen. Von München oder Salzburg nach Freilassing und dann ebenfalls stündlich weiter mit der BRB S4.
Anfahrt
Von der A8 die Ausfahrt 115 Bad Reichenhall nehmen und der B20 in Richtung Berchtesgaden bis Bischofswiesen folgen.
Angenehmer (da es auf der Strecke häufig staut) und umweltfreundlicher mit der Bahn.
Parken
Parken entweder am Bahnhof oder (Verkürzung der Tour um 20 Minuten) direkt an der Kastensteinwand-Alm (Einkehr sehr empfehlenswert!).
Weitere Informationen
Ausrüstung
Klassische Ausrüstung für eine anspruchsvolle, lange Bergtour. Jedenfalls feste Schuhe, Regenschutz, Biwaksack, aufgeladenes Mobiltelefon, Stirnlampe! Eventuell Helm.
Sicherheitshinweise
Die Gratüberschreitung ist immer wieder ausgesetzt, die Ab- und Aufstiege steil und teilweise erdig. Bereits der lange Abstieg vom Rauhen Kopf vermittelt hier die Schwierigkeit des folgenden Abschnitts.
Der Abstieg durch das Mittagsloch erfordert leichte Kletterei. Außerdem ist die Höhle im Frühjahr oft noch mit Schnee gefüllt. Unterhalb des Mittagsloch ist mit Steinschlag zu rechnen. Die weit leichtere Abstiegsalternative führt zurück über das Gatterl (Leiterl).