Berchtesgadener Hochthron über den Rauhen Kopf

Quelle: AV-alpenvereinaktiv.com, Autor: Andi Radin

Kastensteinerwand: Aussichtspunkt mit Watzmannblick über Bischofswiesen
Stöhrhaus
Das Gipfelkreuz auf dem Berchtesgadener Hochthron im Abendlicht über dem Nebelmeer.
Zu Beginn führt ein Forstweg stetig bergan
Bald verläuft der Aufstieg über schöne Waldpfade
Auf dem letzten Teilstück vor dem Rauhen Kopf müssen auch die Hände eingesetzt werden
Blick zum Gipfel des Rauhen Kopfes mit Berchtesgadener Hochthron im Hintergrund
Gipfelkreuz des Rauhen Kopf mit Blick auf Watzmann und Hochkalter
Der Abstieg vom Rauhen Kopf ist steil und drahtseilversichert
Blick über den schmalen Verbindungsgrat
Auf dem Grat täuschen die Latschen links und rechts oft über die Ausgesetztheit hinweg
Auf den Almflächen des Zehnkasers angekommen geht es auf schmalen Pfadspuren weiter
Am Gatterl (Leiterl)  kann dem Stöhrweg folgend die Tour leicht abgekürzt werden
Blick vom Gatterl auf den Stöhrweg und die Almbachwand
Kurz unterhalb des Stöhrhauses gibt es bereits einen guten Blick auf den unteren Ausgang des Mittagslochs
Der Einstieg zum Mittagsloch ist winzig und ein Schild verweist auf die Gefahren dieser Variante
Im Mittagsloch ist es recht dunkel
Blick aus dem Mittagsloch mit der steilen Wand des Hochthrons
Vom Mittagsloch zum Scheibenkaser geht es über Schrofen und steile Hänge
Tolles Panorama auf dem 466-Weg zwischen Scheibenkaser und Stöhrweg
Blick auf Mittagsloch (Mitte links) und die Südwände des Berchtesgadener Hochthrons
Am unteren Ende der Materialseilbahn des Stöhrhauses
Auf dem Stöhrweg
Der Abstieg erfolgt über leichtere Wege und stelenweise Forststraßen
Auf dem Maximiliansreitweg kurz vor dem Ausgangspunkt in Bischofswiesen

Die Tour

Der Rauhe Kopf ist ein Geheimtipp und wird auf dieser spannenden Tour über einen anspruchsvollen Grat mit dem Berchtesgadener Hochthron verbunden, bevor es zurück nach Bischofswiesen geht.

Auch von der Bischofswiesener Seite führt ein spannender Weg hinauf auf den Untersberg, wenn nicht sogar der spannendste: Vom Rauhen Kopf aus, einem besonders unter einheimischen geschätztem Geheimtipp mit genialem Blick auf den Berchtesgadener Talkessel und den Watzmann, wird ein kurzer aber ausgesetzter Grat überschritten, bevor es über schöne Almwiesen hinauf zum Stöhrhaus und weiter zum Gipfel des Berchtesgadener Hochthrons geht. Für den Abstieg können versierte Bergsteiger das Mittagsloch wählen, eine kurze Höhle, die vom Plateau aus zum unteren Ende der steilen Felswand führt, die den Hochthron von Südosten ausmacht. Dann geht es auf leichtem, aber langem, Rückweg -  nur wenige hundert Meter unterhalb des Hinwegs - zurück nach Bischofswiesen.

Autorentipp

Um die Tour zu verkürzen und erleichtern einfach am Gatterl nach rechts absteigen, um wenig tiefer den Rückweg über den Stöhrweg zu erreichen!

Info

Schwierigkeit
schwer
Aufstieg
1650 hm
Abstieg
1650 hm
Tiefster Punkt Bischofswiesen
614 m
Höchster Punkt Berchtesgadener Hochthron
1972 m
Dauer
9:30 h
Strecke
20,7 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Gefahrenpotential
Technik
Exposition
N
O
S
W

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Bischofswiesen, Bahnhof

Ziel

Ebendort

Weg

Vom Bahnhof kreuzen wir die Hauptstraße und folgen der Beschilderung zur Kastensteinerwand durch ein Wohnviertel bis zum Maximiliansreitweg (M) am Waldrand. Hier halten wir uns links, um kurz darauf rechts einen steilen aber kurzen Aufstieg zur Kastensteiner Wand (796m) zu starten. Dort passieren wir eine bewirtschaftete Alm und können vom Kopf der Felswand aus bereits einen schönen Blick hin zum Watzmann werfen.

Der Beschilderung zum Rauhen Kopf (1.604m) folgen geht es erst auf einem schmalen Forstweg, später über einen Waldpfad (467a) hinauf zum Blauen Kastl, wo wir noch ein letztes Mal Trinkwasser auffüllen können. Ab hier weiter (467) und bald steiler bergan, vereinzelt gibt es leichte Kletterei (I) und Stahlseile, bis wir den Gipfel des Rauhen Kopfs erreichen.

Nun nicht mehr beschildert, aber alter Markierung folgend weiter. Der Abstieg vom Rauhen Kopf erfolgt zwischen Latschen in nördliche Richtung. In der steilen und erdigen Rinne liegen Ketten zum vorsichtigen Herunterlassen. Der weitere Weg mit kurzen Ab- und Anstiegen verläuft immer auf oder nah dem Gratverlauf, die Ausgesetztheit ist aufgrund der vielen Latschen nicht immer offensichtlich. Der Gratabschnitt endet an einem kleinen Holztörl (Punkt 1.626m), das den Beginn der Almflächen auf dem Untersberg markiert. Ab hier auf leichten Pfadspuren immer rechts halten (nah am Zaun und an der Steilkante) und so am Gatterl (1.591m) wieder auf ordentliche, markierte Steige treffen. Hier ist auch eine Verkürzung durch einen direkten Abstieg auf dem Stöhrweg möglich.

Der Aufstieg zum Stöhrhaus (1.894m) und zum Berchtesgadener Hochthron (1.972m) ist ab hier offensichtlich und gut beschildert (417). Zurück zum Stöhrhaus. Kurz unterhalb des Hauses liegt im Abstieg rechterhands der Einstieg zum Mittagsloch über eine steile Leiter in ein winziges Loch hinab. Hier im Halbdunkeln (Stirnlampe!) durch eine kurze Höhle und am unteren Austieg erneut über eine kurze Leiter. Dann in leichter Kletterei durch eine steinschlaggefärdete Rinne (Helm!) absteigen und sich links unterhalb der bei Kletteren beliebten Steilwand des Hochthrons haltend weiter. Wir treffen auf den Zustieg zum Klettersteig und kurz darunter auf den meist unbewirtschafteten Scheibenkaser (1.433m).

Nun queren wir wieder in östliche Richtung (466) einige hundert Meter unter unserem vorherigen Weg und der Steilwand. Unter dem Gatterl treffen wir auf den Stöhrweg (417) und folgen ihm in südliche Richtung, lange Zeit unterhalb der Steilwand, über dessen Rand der Hinweg geführt hat. Wir passieren die Materialseilbahn und den Abzweig nach Maria Gern, den wir links liegen lassen, und erreichen eine Forststraße (468), auf der es nun leicht weiter hinab geht. Wir queren, wieder unterhalb von 1.000m, eine Forststraße und steigen über einen Pfad weiter ab, bis wir wieder am Maximilianreitweg angekommen sind. Hier rechts und bald sanft bergab, bis wir unter der Kastensteiner Wand wieder auf unseren Hinweg treffen. In wenigen Minuten durch den Ort zurück zum Bahnhof.

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

Stündlich mit der BRB S4 vom Bahnhof Berchtesgaden in 10 Minuten zum Bahnhof Bischofswiesen. Von München oder Salzburg nach Freilassing und dann ebenfalls stündlich weiter mit der BRB S4.

Anfahrt

Von der A8 die Ausfahrt 115 Bad Reichenhall nehmen und der B20 in Richtung Berchtesgaden bis Bischofswiesen folgen.

Angenehmer (da es auf der Strecke häufig staut) und umweltfreundlicher mit der Bahn.

Parken

Parken entweder am Bahnhof oder (Verkürzung der Tour um 20 Minuten) direkt an der Kastensteinwand-Alm (Einkehr sehr empfehlenswert!).

Weitere Informationen

Bahnhof Bischofswiesen

Stöhrhaus

Wetterbericht

Ausrüstung

Klassische Ausrüstung für eine anspruchsvolle, lange Bergtour. Jedenfalls feste Schuhe, Regenschutz, Biwaksack, aufgeladenes Mobiltelefon, Stirnlampe! Eventuell Helm.

Sicherheitshinweise

Die Gratüberschreitung ist immer wieder ausgesetzt, die Ab- und Aufstiege steil und teilweise erdig. Bereits der lange Abstieg vom Rauhen Kopf vermittelt hier die Schwierigkeit des folgenden Abschnitts.

Der Abstieg durch das Mittagsloch erfordert leichte Kletterei. Außerdem ist die Höhle im Frühjahr oft noch mit Schnee gefüllt. Unterhalb des Mittagsloch ist mit Steinschlag zu rechnen. Die weit leichtere Abstiegsalternative führt zurück über das Gatterl (Leiterl).

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