Quelle | Kulturbüro Stadt Laufen |
„80 Jahre. Wir erinnern – auch in Laufen“
Altes Rathaus Laufen

2025
Die Veranstaltung
Am 1. Mai 1945 endete ein Todesmarsch aus dem Außenlager Colosseum des KZ Flossenbürg in Laufen. Viele Menschen wurden auf diesem erzwungenen Marsch, der am 23. April 1945 nahe Regensburg begann, ermordet. Am 4. Mai wurden die Inhaftierten des Internierungslagers VII im Schloss Laufen befreit, darunter auch ausländische Juden, die fernab ihrer Heimat festgehalten wurden, um dem NS-Regime als menschliche Tauschobjekte für deutsche Gefangene im Ausland zu dienen. Am 7. Mai starb Eduard Friedmann auf einem Todesmarsch in Richtung des böhmischen Warnsdorf. Bis zu diesem Zeitpunkt war er einer der letzten Überlebenden der jüdischen Familie Friedmann, die während der NS-Zeit von ihrem Wohnort und Lebensmittelpunkt in Laufen vertrieben worden war.80 Jahre sind seit diesen Ereignissen vergangen, und viele der genannten Verbrechen und Schicksale sind trotz der sichtbaren Erinnerungszeichen in der Stadt in Vergessenheit geraten. Dem möchte die Veranstaltung „80 Jahre. Wir erinnern – auch in Laufen“ am 2. Mai von 17:00 bis 19:30 Uhr entgegenwirken. Der Abend wird im Rottmayr-Saal des Alten Rathauses Laufen von Leon Keuffer, Akademie des Rundfunkorchesters in Wien, mit einem jüdischen Stück auf der Violine eröffnet. Es folgt ein rund einstündiges Podiumsgespräch, in dem Dr. Timo Saalmann, Leiter der Historischen Abteilung der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg, Dr. Thomas Döring, ehrenamtlicher Stadtarchivar und Mitglied des Historischen Vereins Rupertiwinkel, sowie Lena Thurnhausstatter, Masterstudentin an der Universität Salzburg, über jüdische Verfolgte und Opfer in der Stadt Laufen im Nationalsozialismus sprechen werden. Dr. Saalmann wird die Hintergründe des Außenlagers Colosseum beleuchten sowie die Abläufe und Umstände dieses Todesmarschs verdeutlichen. Dr. Döring wird über die jüdische Familie Friedmann berichten, die während der NS-Zeit aus Laufen vertrieben und bis Mai 1945 fast vollständig ermordet wurde. Lena Thurnhausstatter wird vom Schloss Laufen in den Jahren 1942 bis 1945 als Internierungsort erzählen und sich auf die ausländischen Juden und entsprechende Biografien fokussieren.Das Podiumsgespräch wird von Dr. Nadine Tauchner, Verein für aktive Gedenk- und Erinnerungskultur – Alpine Peace Crossing (APC), moderiert. Auch Fragen bis in die Gegenwart sollen gemeinsam beantwortet werden, um die Bedeutsamkeit des Erinnerns nach 80 Jahren für das Heute klar zu betonen. Den vorläufigen Abschluss des ersten Programmpunkts übernehmen Rainer Thiemann der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN) und Wolfgang Schütz des Bündnis Berchtesgaden gegen Rechts – für Vielfalt und Demokratie e.V., mit Kurzreden über ihre Organisationen, die Aufarbeitung der NS-Geschichte in den umliegenden Gemeinden und die Bedeutung des gegenwärtigen Erinnerns.Im Anschluss begeben wir uns auf die Spuren der NS-Verbrechen und der Opfer des NS-Terrorregimes in der Stadt Laufen, um die Inhalte des Podiumsgesprächs gemeinsam zu verorten. In Begleitung und unter Mitwirkung des evangelischen Pfarrers Jürgen Henrich als Vertretung für die Evang.-Luth. Kirchengemeinde Laufen, des Stiftsdekans Simon Eibl sowie Dr. Susanne Lechner-Masser, Projektmitarbeiterin am Zentrum für Jüdische Kulturgeschichte Salzburg, gedenken wir am frühen Abend an dieser Veranstaltung besonders den jüdischen Opfern des Nationalsozialismus, aber auch allen Menschen, die in Laufen durch das NS-Regime unsagbares Leid erfahren haben. Für alle Teilnehmenden der Veranstaltung, die ihr Gedenken sichtbar machen möchten, wird es die Möglichkeit geben, an den entsprechenden Orten Blumen oder Gedenksteine abzulegen, um an die jüdische Familie Friedmann, die Opfer des Todesmarsches aus Colosseum, sowie an die jüdischen Internierten des Schlosses Laufen und an alle anderen Opfer des NS-Regimes zu erinnern. Ein besonderer Dank gilt der Grund- und Mittelschule Laufen sowie dem Rottmayr-Gymnasium Laufen, die die Gedenksteine für die Veranstaltung gestaltet haben. Für den gemeinsamen Veranstaltungsausklang lädt die Stadt Laufen zu Häppchen nach koscherer Art und anderen Fingerfood-Leckereien in die Arkaden vor der Salzachhalle ein.
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