Jugend ohne Gott

Von Ödön von Horváth in der Fassung der Österreichischen Länderbühne

Horváth, der zuvor vor allem als Dramatiker bekannt war, thematisiert in seinem zweiten Roman die Auswirkungen eines totalitären Systems auf die Jugend und die Gesellschaft. Obwohl der NS-Staat nicht explizit genannt wird, sind die Parallelen zu Deutschland ab 1933 offensichtlich.

Der Roman wird als Entlarvung der faschistischen Ideologie und ihrer Verführungskraft für eine orientierungslose Jugend verstanden. Horváth wollte die Rolle des Kleinbürgertums im Faschismus untersuchen, was auch autobiografisch motiviert war, da er selbst eine Zeit lang als Mitläufer des Systems galt und später eine innere Wandlung durchlief.

Nach Horváths frühem Tod 1938 geriet er zunächst in Vergessenheit, wurde jedoch ab den 1960er Jahren im Zuge der gesellschaftlichen Aufarbeitung der NS-Vergangenheit wiederentdeckt. Heute gilt Jugend ohne Gott als Klassiker der Moderne, ist Schullektüre und wird für Bühne und Film adaptiert. Der Roman bleibt aufgrund seiner Warnung vor den Folgen totalitärer Systeme und seiner zeitlosen Botschaft weiterhin aktuell.

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