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Quelle: Outdoor im Gebürg, Autor: Robert Stein
Die Muggendorfer Westrunde auf dem Franz-Josef-Kaiser-Weg beginnt unterhalb der Neideck im Weiler „Königreich“ Haag. An der imposanten Burgruine vorbei geht’s weiter hoch auf die Jurahochfläche – erst im Wald, dann mit weitem Blick über Wiesen und Felder bis Birkenreuth, bekannt durch seinen Brunnenturm. Richtung Ebermannstadt und Wiesenttal liegt noch der – fränkische – Zuckerhut auf dem Weg, einige Meter höher als sein Namensvetter in Rio ;)
Start und Ziel der Tour ist da, wo das Flüsschen Wiesent in weitem Bogen aus dem engen Tal hinaus in das offene, weite Land Richtung Forchheim fließt. Genau hier war eine Wegzollstelle der Schlüsselberger vor rund 700 Jahren, die letztendlich das Ende der Burg Neideck bedeutete, nachdem die Händlerstadt Nürnberg und die Bischofsstadt Bamberg gemeinsam den Burgherrn der Neideck im Kampf besiegten. Die Burg wurde nicht wieder aufgebaut und verfiel – trotzdem sind die Mauerreste und der imposante Wohnturm in exponierter Lage hoch über der Wiesent auch heute noch beeindruckend und lassen romantisierende Gedanken an alte Zeiten aufkommen.
Im Juradorf Birkenreuth gibt es Zeugnis eines ständigen Problems vergangener Zeiten – der Wasserknappheit auf der Hochfläche. In kaum vorstellbarer Handarbeit schaufelten und bohrten die Birkenreuther vor über 200 Jahren sechzig Meter in die Tiefe, durch den felsigen Karst, um an das begehrte Nass zu gelangen. Rund um den Brunnen wurde ein richtiger Turm gebaut, der in der Osterzeit mit handgemalten Eiern und mit einer Osterkrippe (!) geschmückt wird und so den Titel „Oberfrankens schönster Osterbrunnen“ einheimsen konnte. Der Weg zum nahegelegenen Zuckerhut – einem Aussichtsplateau mit großem Kreuz – ist unspektakulär, die Sicht nach drei Seiten dafür aber umso lohnender – nahezu der komplette Weiter- und Rückweg im Wiesenttal kann von hier eingesehen werden.
Wo bleibt denn nun Franz Josef, der Kaiser? Na ja, die Runde verläuft hauptsächlich auf dem regionalen Fernwanderweg mit Namen "Franz-Josef-Kaiser-Weg" ... gemeint ist hier allerdings ein ehemaliger Landrat mit diesem Namen und nicht der Kaiser Franz Josef – aber mir gefällt die Vorstellung eines hier entlang reitenden echten Kaisers besser :)
Der Rundweg kann auch entgegensetzt begangen werden. Dann hat man die Steigungen allerdings erst in der zweiten Hälfte der Tour, hat dafür als Höhepunkt die Burgruine Neideck (und den Wochenendtrubel hier!) zum Schluss.
Wenn man allerdings gleich in Ebermannstadt startet, ist die entgegensetzte Richtung zu empfehlen -> dann passt´s wieder mit der Steigung zu Beginn – und die Orientierung im Problembereich Wohlmuthshüll fällt so rum wesentlich leichter ;)
(Robert Stein , FSV~Muggendorf)
Schwierigkeit |
mittel
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Aufstieg
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329 hm |
Abstieg
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304 hm |
Tiefster Punkt |
Ebermannstadt 292 m |
Höchster Punkt |
Zuckerhut 497 m |
Dauer
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5:10 h |
Strecke
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16,7 km |
Kondition
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Erlebnis
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Landschaft
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Technik |
Weiler Haag (jeweils 2 km bis Muggendorf/Streitberg)
Weiler Haag
Wir starten im Weiler Haag („Königreich Haag“ :)) direkt am Aufstieg auf dem Forstweg zur Neideck. In Haag ist man – auf dem Leo-Jobst-Talweg – schnell sowohl von Muggendorf als auch von Streitberg aus. An der Eingangsbeschilderung zur Burgruine Neideck, die man unbedingt in Ruhe besichtigen sollte, ist unser kleiner Abzweig nach links, der uns zu zu einer Wanderweg-Kreuzung führt, wo unsere Haupt-Markierung „Blau-senkrecht“ vorbeikommt. Dieser Markierung folgen wir weiter im Wald aufwärts nach Warthleiten, über Wiesen und Felder weiter nach Birkenreuth. Am Brunnenturm und der schönen Dorflinde rechts vorbei weiter mit „Blau-senkrecht“ zum Zuckerhut und weiter bis zur Autostraße im Ramstertal. Nach der Überquerung der Straße halten wir uns noch vor dem Dörfchen Wohlmuthshüll gleich rechts, verlassen den „Blau-senkrecht“ und folgen nun der „Blau-schräg“-Markierung zurück ins Tal nach Ebermannstadt.
Sollte man den schlecht markierten Abzweig verpassen, gibt’s auch später noch eine Möglichkeit nach Durchquerung von Wohlmuthshüll rechts haltend nach unten auf den „Blau-schräg“ Forstweg zu gelangen. Rund um Wohlmuthshüll ist aber generell ein gewisser Orientierungssinn gefragt. Nach einiger Zeit auf dem Forstweg kommen wir an eine Gabelung, an der ein steiler Pfad gerade und direkt nach unten führt – zu einer Kapelle am oberen Stadtrand von Ebermannstadt. Hier können wir entweder auf dem mit „Rot-Kreuz“ markierten Leo-Jobst-Weg bis Streitberg/Muggendorf gleich rechts haltend zurückgehen oder weiter abwärts zum Flußufer und entlang der Wiesent flussaufwärts schlendern – erst zum Freibad in Rothenbühl, dann weiter nach Streitberg bis zum schönen Niederfellendorfer Freibad. Hier stoßen wir wieder auf den „Rot-Kreuz“ Weg, der uns direkt nach Haag zurückbringt.
Für das Navi: 91346 Wiesenttal (Ortsteil Streitberg bzw. Muggendorf)
(Fränkische-Schweiz-Verein in Muggendorf)
Normale Wanderausrüstung, bequeme Schuhe mit griffigen Sohlen, eventuell Stöcke als Hilfe für Bergaufstrecken
Leichter Weg ohne außergewöhnliche Schwierigkeiten und Gefahren