Gedenkstätte Mauthausen

Mauthausen ist Österreichs dunkelster Ort. Es war eines der tödlichsten Konzentrationslager des gesamten Nazi-Regimes. Ein Besuch in der Gedenkstätte KZ Mauthausen ist eine Erfahrung.

Mauthausen ist bekannt für sein Konzentrationslager. Der Ort Mauthausen liegt nur 15 km östlich von Linz an der Donau gegenüber der Mündung der Enns. Ende des 10. Jahrhunderts wurde an dem Ort von den Babenbergern eine Mautstätte gegründet. 1505 wurde bei Mauthausen eine Brücke über die Donau gebaut. 

Bekannt wurde Mauthausen im 19. Jahrhundert durch den von der Mauthausner Steinindustrie in die großen Städte der österreichisch-ungarischen Monarchie gelieferten Mauthausner Granit, der für Pflastersteine und den Bau von Gebäuden und Brücken verwendet wurde. Die Nibelungenbrücke in Linz, die die Heimatstadt des Führers ist, wurde von 1938 bis 1940 mit Granit aus Mauthausen errichtet. Dazu mußten die Häftlinge Steinblöcke vom Fels spalten, zerkleinern und abtransportieren. Dabei wurden sie von Mithäftlingen, sogenannten Kapos, angetrieben. Die Granitsteine sollten vor allem dem Ausbau der „Führerstadt“ Linz dienen.

Wenn auf der Donau mit einem Kreuzfahrtschiff oder mit dem Fahrrad am Donauradweg oder zu Fuß am Donausteig unterwegs sind, dann möchten Sie möglicherweise nicht an diese Zeit erinnert werden.

Was ist Mauthausen heute?

Mauthausen ist heute ein Ort der Erinnerung und der historisch-politischen Bildung, vor allem für Schüler aus Österreich, aber auch aus anderen Ländern, wie zum Beispiel Polen, Russland, Tschechien, Spanien und Italien. 

Wer hat Mauthausen befreit?

Einheiten der 3. US Army befreiten die Gefangenen des Lagers Mauthausen. Gemeinsam mit den US Truppen kam auch ein „War Crimes Investigating Team“, das Beweise für die Kriegsverbrechen der SS sammelte.

Was versteht man unter der Mühlviertler Hasenjagd?

Im Februar 1945, 3 Monate vor Kriegsende, starteten über 500 russische Häftlinge einen Fluchtversuch. Insgesamt gelang über 300 die Flucht. In der Folge rief die SS-Lagerleitung eine „Treibjagd“ aus, an der sich die SS, die SA, die Gendarmerie, die Feuerwehr, die Wehrmacht, der Volkssturm, die Hitler-Jugend und die Zivilbevölkerung beteiligte. Elf sowjetische Offiziere überlebten diese Menschenjagd, weil einzelne Bauernfamilien, trotz des extrem hohen Risikos dafür selbst getötet zu werden, Häftlinge versteckten.

1994 erfolgte die Verfilmung der Hasenjagd durch Andreas Gruber. Zeitgleich ließ ein Dokumentarfilm von Bernhard Bamberger Zeugen der damaligen Geschehnisse zu Wort kommen. Gedenksteine wurden in der näheren und weiteren Umgebung von Mauthausen, in Ried in der Riedmark, am Kalvarien­berg in Wartberg ob der Aist und in Gallneukirchen errichtet. Bei einer Gedenkveranstaltung im Februar 2019 hat Michael Köhlmeier eine Rede gehalten.