Schwierigkeit |
schwer
|
Aufstieg
|
1350 hm |
Abstieg
|
1350 hm |
Tiefster Punkt |
Jägersteig 1350 m |
Höchster Punkt |
Kuchler Kreuz 2470 m |
Dauer
|
5:30 h |
Strecke
|
7,8 km |
Göll.Ost.Ski.Extrem.Klassiker
Quelle: AV-alpenvereinaktiv.com, Autor: Stefan Stadler
Die Tour
Hinaufpickeln und Steilwandfahren. In der Göll Ostwand musst Du genau wissen was Du tust. Dann ist die Tour cool - ansonsten ein Himmelfahrtskommando.
Warmfahren können wir uns in der Göll Ost leider nicht. Gleich die Querung an der Einfahrt ist die Crux. Und die ist, weil an der Windkante nach Norden exponiert, immer hart. Wenn wir Pech haben eisig. So oder so - hier ist kein Fehler erlaubt. Unter uns ist gähnende Leere. Dann werden wir hoffentlich in der etwas flacheren Rinne Firn finden. Einige Felsen müssen wir geschickt umfahren und dann können wir uns im Wilder Freithof genüsslich zurück in den Frühling ausschwingen. Wie in all solchen Wänden ist unbedingt der Aufstieg mit Steigeisen und Pickel durch die Rinne zu empfehlen. Nur so können wir wissen wie die Verhältnisse sind und im Notfall, um einen echten Notfall zu verhindern, über das Alpetal abfahren. Gute Bedingungen sind in der Tour nur selten und dann in kurzen Zeitfenstern. Die Göll Ost sollst Du lange beobachten und dann schnell sein.
Nach der Schweizer Skitourenskala ist die Tour als sehr schwierig - SS ab 45 Grad einzustufen.
Autorentipp
Der Zustieg über den Jägersteig ist wirklich schwer zu finden. Besonders bei Dunkelheit. Es empfiehlt sich diesen am Vortag zu erkunden.
Info
Karte
Details
Kondition
|
|
Erlebnis
|
|
Landschaft
|
|
Gefahrenpotential
|
|
Technik | |
Exposition |
N
O
S
W
|
Beste Jahreszeit
Wegbeschreibung
Start
Roßfeldstraße - Obere Ahornalm
Ziel
Roßfeldstraße - Obere Ahornalm
Weg
Zustieg: Wir starten den Wirtschaftsweg nach Süden hinab bis in den Ecker Sattel. Hier vor dem großen Holzkreuz nach Osten (links) ca. 100 m den Weg nach Kuchl abwärts folgen. Dann gleich wieder nach Süden (scharf rechts) abwärts ca. 300 m auf einem in schlechtem Zustand befindlichen Wirtschaftsweg. Jetzt genau aufpassen: Nach einer Schotterrinne, noch vor dem Wald die Straße verlassen und weglos über Gras und Steine ca. 50 m ansteigen. Oberhalb eines umgefallenen Baums beginnt der Jägersteig, der unbedingt gefunden werden muss. Jetzt eben queren. Am Beginn und entlang des Jägersteiges sind immer wieder Steinmänner. Erst durch den Wald, durch eine Rinne und vorbei am Jägerstand. Immer flach auf dem Steiglein unterhalb einer Baumreihe vorbei und durch ein Bachbett. Dann führt uns der Steig in Serpentinen abwärts. Auch weil das Gelände hier ca. 45 Grad steil ist, ist die Göll Ost im Winter, wenn hier Schnee liegt, nicht zu empfehlen. Dann wieder in einer Mulde queren bis sich der Jägersteig im Schotter verliert. Bei guten Bedingungen beginnt hier der Schnee.
Aufstieg: An großen Bouldern vorbei drehen wir zwischen Latschen nach Westen (rechts) und lassen ein Felsband links liegen. Sobald als möglich sollten wir dann nach Süden (links) in den Wilder Freithof queren (1.580 m). Nun in logischer Linie im "nur" steilen Gelände weiter die erste Engstelle überwinden. Dann werden wir nach Bedarf frühzeitig die Ski auf den Rucksack schnallen und mit Pickel uns Steigeisen weiter ansteigen. Es wird zunehmend steiler, in diesem Abschnitt bis zu 40 Grad. Auf Höhe der markanten gelben Wetterbockwand gibt es einige Felsen, zwischen die wir uns je nach Verhältnissen die beste Route suchen müssen. Dann halten wir uns jedenfalls wieder nah an der rechten Begrenzung der Rinne und steigen weiter an. Auch, wenn von hier aus der weitere Weg nicht ganz logisch erscheint. Eine weitere Steilstelle wird direkt in der Rinne, in Falllinie der Gratwechte erklettert. Erst dann setzten wir zur Querung nach Osten (links) an und überwinden die immer hart gefrorene Schlüsselstelle im ca. 50 Grad steilen Gelände. Zuletzt entweder nach Nordwesten (rechts) mit Sicherheitsabstand zur Wechte auf den Hohen Göll. Oder in nur wenigen Minuten nach Osten (links) zum Kuchler Kreuz. Berg Heil!
Die Abfahrt/Rückweg entspricht im Wesentlichen dem Aufstieg. Natürlich müssen wir uns beim Aufstieg Engstellen einprägen und uns so schon einen Masterplan für die Abfahrt bereitlegen.
Anreise
Öffentliche Verkehrsmittel
Die Anreise mit Öffis zu einer geeigneten Uhrzeit ist für die Göll Ost leider nicht möglich.
Anfahrt
Wir verlassen die Tauernautobahn A10 an der Abfahrt 8_Salzburg Süd. Weiter fahren wir auf der B160 Richtung Berchtesgaden und passieren die Grenze ins gelobte Land. Jetzt auf der B305 immer gerade im Talgrund in südlicher Richtung weiter bis nach Unterau. Hier bei einem Krammer links und auf der B319 einige Serpentinen aufwärts. Kurz vor Oberau fahren wir rechts und folgen den Beschilderungen zum Dokumentationszentrum. Die Straße ist wieder flach und nach einigen engen Kurven fahren wir links und nehmen die Südauffahrt der Roßfeld Panoramastraße. Bald kommt die Mautstelle: Kurz vor der Schranke ist die Maut von 7 Euro (Stand 2021) am Automaten zu entrichten. Jetzt wieder aufwärts und nach einigen Serpentinen, kurz vor der Einfahrt zum Ahornkaser (Gasthaus) können wir unser Auto abstellen.
Parken
Genau beim Schild 1500 m Höhe ist eine Parkbucht für einige Autos. In der Straßenmaut ist die Parkgebühr inbegriffen (selbstverständlich).
Weitere Informationen
Roßfeldstraße ; Ahornkaser - schöne Terrasse für die Einkehr nach der Tour ; Touristinfo Berchtesgaden ; Mehr von mir findet ihr auf meiner Homepage und laufend aktuelles von mir auf FB.
Ausrüstung
Skitouren- und Lawinennotfallausrüstung, Steigeisen, Pickel
Sicherheitshinweise
Für die Tour muss unbedingt der Frühling abgewartet werden. Schon der Zustieg über den Jägersteig führt durch extrem steiles Gelände. Bei Schnee in den unteren Lagen definitiv nicht zu empfehlen.