Letztes Zeugnis der mittelalterlichen Befestigung ist der 1541 erbaute Obere Turm, auch Brothausturm genannt, weil im dortigen Gewölbe unterhalb des Turms einst Brot verkauft wurde. Die Bäcker mussten früher ihre Erzeugnisse zu festgesetzten Preisen an einem zentralen Ort in der Stadt verkaufen. Dies geschah bis zum Stadtbrand von 1851 im Gewölbe des Rathauses und danach für einige Jahre im Oberen Turm. Die Heimatforschung des ausgehenden 19. Jahrhunderts nannte ihn deshalb „Brothausturm“. Das benachbarte Zieglerwirtshaus zeigt die bis 1851 auch für Traunstein typischen Merkmale der Inn-Salzach-Architektur: Laubengänge, Erker und hochgezogene Feuermauern.
„Stadt und Land, Hand in Hand, eines Gau’s Heimathaus“: Diese Inschrift an der Westseite des Turmes weist plakativ auf das in beiden Gebäuden untergebrachte Heimathaus hin, in dem sich ein Stadt- und Spielzeugmuseum befindet. Es zeigt Exponate zur bürgerlichen Kultur, zur sakralen Kunst sowie zur Geschichte der Saline; ein beeindruckend detailgetreues Modell gibt das alte Traunstein anno 1890 wieder. Im Museum wird auch historisches Spielzeug von 1870 bis 1960 präsentiert.
Wechselnde Sonderausstellungen runden das Angebot ab. Die Öffnungszeiten und Internetseite finden Sie auf der Website.