Schwierigkeit |
II
30°
schwer
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Aufstieg
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1735 hm |
Abstieg
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2519 hm |
Tiefster Punkt |
Parkplatz Kleinfleißtal 1710 m |
Höchster Punkt |
Hocharn 3254 m |
Dauer
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13:00 h |
Strecke
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17,8 km |
Klagenfurter Jubiläumsweg: vom Hochtor auf den Hohen Sonnblick (3.106 m)
Quelle: AV-alpenvereinaktiv.com, Autor: Uwe Grinzinger
Die Tour
Panorama-Laufsteg der Extraklasse für Dreitausender-Sammler
Absolut großartige, aussichtsreiche, aber auch fordernde Hochtour in der Goldberggruppe, die immer entlang des Grates vom Hochtor über den Hocharn (3.254 m) zum Hohen Sonnblick (3.106) führt. Dabei werden sieben Dreitausender überschritten. Aufgrund ihrer Länge sollte dieser "Grenzgang" zwischen Salzburg und Kärnten nur mit Top-Kondition und einwandfreiem Wetter angegangen werden.
Autorentipp
Der Klagenfurter Jubiläumsweg kann auch in Gegenrichtung begangen werden (Kleinfleißtal - Sonnblick - Hocharn - Hochtor).
Welche Richtung die bessere ist, bleibt wohl Geschmackssache.
Info
Karte
Details
Kondition
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Erlebnis
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Landschaft
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Gefahrenpotential
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Exposition |
N
O
S
W
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Beste Jahreszeit
Wegbeschreibung
Start
Großglockner-Hochalpenstraße, Parkplätze unmittelbar nördlich des Hochtor-Tunnels (ca. 2.500 m)
Ziel
Parkplatz im Kleinfleißtal (ca. 1.710 m)
Weg
1. Tag:
Vom Parkplatz am Hochtor-Nordportal auf Steigspuren nach Süden zum Hauptkamm beim Hochtor – nun steil nach Osten auf den Tauernkopf (2.628 m), der etwas südlich seines Gipfels umgangen wird.
Nun nach Osten absteigen auf ein Hochplateau – über dieses mit etwas Auf und Ab, aber noch recht gemütlich, zur Rossscharte (2.599 m) und weiter zur Weißenbachscharte (2.645 m). Über den breiten Westrücken zum Gipfelaufbau des Hinteren Moderecks. Dort in einer Rinne zwischen einem vorgelagerten Turm und dem eigentlichen Gipfelaufbau nach oben und rechts haltend steil und ausgesetzt auf einen Felsabsatz (Seilsicherung) – über den Grat weiter zum Gipfel des Hinteren Moderecks (2.930 m).
Vom Hinteren Modereck einige Meter nach Nordwesten zurück, dann rechts abzweigen und die Modereck-Nordostflanke queren, bis man wieder auf den Grat gelangt (zwischen Modereck und Noespitze).
Nun immer am Grat, einige Felsköpfe überschreitend, andere umgehend (tw. gesichert, tw. frei zu klettern, dazwischen immer wieder Gehgelände) über die Noëspitze (3.005 m) und den Krumlkeeskopf (3.101 m) zur Krumlkeesscharte (2.984 m; südöstl. unterhalb die Otto-Umlauft-Biwakschachtel).
Von hier über einige unbedeutende Graterhebungen (u. a. Schneehorn, 3.062 m & Arlthöhe, 3.084 m), dann über den Nordwestgrat auf den Hocharn (3.254 m).
Über den Hocharn-Südrücken zu einem Vorgipfel (3.204 m) – weiter entlang des Rückens in tw. unangenehm wackeligem Blockgelände zur Goldzechscharte (2.857 m) absteigen (eine unangenehme Steilstufe wird dabei nach Osten hin, zu den ehemaligen Gletscherflächen ausweichend, umgangen). Nun über den grobblockigen Nordgrat (tw. Drahtseile) steil auf den Goldzechkopf (3.042 m).
Vom Goldzechkopf noch kurz Gehgelände nach Südosten, dann etwas unterhalb des Südostgrates über plattigen Fels (steil und anstrengend; Drahtseile) auf eine Art Schulter – von ihr scharf nach rechts hinunter in die Südflanke – durch sie sehr steil & anstrengend entlang der Drahtseile über Felsplatten abklettern (Steinschlaggefahr!). Ausstieg aus den Felsen auf ca. 2.940 m. Nun nach Süden über Geröll (bzw. den Gletscherrest südöstl. des Goldzechkopfes) hinunter zum Kleinfleißkees – auf ihm unter der Pilatusscharte vorbei (Spalten!) und zum Zittelhaus am Hohen Sonnblick (3.106 m; Nächtigung).
2. Tag:
Vom Zittelhaus am Sonnblick zurück auf das Kleinfleißkees – zuerst auf gleicher Route wie am Vortag nach Nordwesten absteigen – südlich unter der Pilatusscharte und dem Goldzechkopf vorbei – nun nahe des nördlichen Gletscherrandes über das Kleinfleißkees absteigen nach Westen/Südwesten – auf ca. 2.760 m wird der Gletscher verlassen.
Nun auf markiertem Moränensteig hinunter zu einer Schotterstraße (2.520 m, oberhalb Regenmesser) – die Straße überqueren und auf markiertem Steig (hier gut auf Wegverlauf und Markierung achten!) abwärts, bis die Straße erneut erreicht wird – die Straße überqueren und auf markiertem Wanderweg zum Almgasthof „Alter Pocher“ (1.809 m; Goldwaschanlage) – von hier auf der Fahrstraße zum Parkplatz im Kleinfleißtal (ca. 1.710 m).
Anreise
Öffentliche Verkehrsmittel
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht erreichbar.
Anfahrt
Zum Hochtor:
Auf der Großglockner-Hochalpenstraße (Maut) von Ferleiten (Salzburg) über das Fuscher Törl oder von Heiligenblut (Kärnten) zum Hochtor. Parkplatz am Tunnel-Nordportal (ca. 2.500 m).
Ins Kleinfleißtal:
- Von Heiligenblut (Kärnten) auf der Großglockner-Hochalpenstraße zur Kehre 27 („Fleißkehre“; 1.514 m; noch vor der Mautstelle) - dort östlich abbiegen (Schilder: „Alter Pocher“, Goldwaschanlage) - durch ein Gehöft & über den Bach - gleich dahinter links (nördl.) abbiegen – auf schmaler Straße zum Parkplatz im Kleinfleißtal (ca. 1.710 m).
- Von Ferleiten (Salzburg) über Fuschertörl & Hochtor zur Mautstelle Heiligenblut – 2 km danach in der „Fleißkehre“ abbiegen – weiter wie oben.
Parken
Unkomplizierte Rückkehr zum Ausgangspunkt am besten mittels zuvor abgestelltem zweitem Auto: Ein Auto sollte am Ausgangspunkt (Hochtor) geparkt werden, das andere am Endpunkt im Kleinfleißtal.
Beide Parkplätze sind kostenlos.
Weitere Informationen
Großglockner-Hochalpenstraße: www.grossglockner.at
Ausrüstung
Hochtourenausrüstung inkl. Seil, Pickel und Steigeisen.
Das Seil ist am Grat für Geübte zwar nicht unbedingt nötig und die Sicherungsmöglichkeiten im oft mürben Fels sind begrenzt, am Gletscher wird es aber dringend empfohlen (das Kleinfleißkees ist im Zuge des Klimawandels eher spaltenreicher geworden - bereits tödlicher Spaltensturz-Unfall!).
Ausreichend Getränke (praktisch kein Wasser am Grat).
Sicherheitshinweise
Hochalpine, lange Gratüberschreitung (Hochtor - Sonnblick: ca. 12 km, rd. 10 Std. reine Gehzeit!).
Durchgehend markiert, tw. Sicherungen, aber auch ungesicherte Kletterstellen (I-II). Die anspruchsvollsten Kletterstellen finden sich zwischen Noespitze und Hocharn sowie bei der Überschreitung des Goldzechkopfes (Schlüsselstelle: Abstieg vom Goldzechkopf zum Kleinfleißkees).
Ausgezeichnete Kondition, zügiges Vorankommen, Bergerfahrung, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit nötig. Ebenso absolut stabiles Wetter (keine Gewitter!) und möglichst schneefreier Grat.
Abbruchmöglichkeiten: von der Weißenbachscharte oder dem Otto-Umlauft-Biwak ins Große Fleißtal, ev. von der Goldzechscharte ins Kleine Fleißtal.