Langer Köchel

Quelle: DAV Sektion Oberland, Autor: Arnold Zimprich

Auf dem Weg zum Langen Köchel öffnet sich ein fantastischer Blick auf das Murnauer Moos mit Estergebirge und Wetterstein.
Blick über den Langen Köchel-See zum Hohen Fricken
Die aufgelassene Kantine des Hartsteinwerks Werdenfels in der nun Fledermäuse leben
Einst fuhr hier schweres Gerät - Teerstraße zu den Köcheln
Murnauer Moos mit Kistenkar und Hohe Kisten
Ohlstadt mit verschneitem Heimgarten
Unbedingt beachten: Das Betretungsverbot der Kantine

Die Tour

Ganzjährige Wanderung durch die wohl eindruckvollste Moorlandschaft Bayerns

Die Wanderung zum Langen Köchel befindet sich zwar im Alpenvorland, ist jedoch größtenteils „brettleben“. Bei der durch das Murnauer Moos führenden Wanderung geht es nicht primär um die konditionelle Herausforderung – wobei man bei rund achteinhalb Kilometer Wegstrecke durchaus eine Aufgabe vor sich hat – sondern auch um wunderbare Aus- und Einblicke.

Autorentipp

Wasserdichte Schuhe sind Pflicht, bei viel Schnee u.U. Schneeschuhe!

Info

Schwierigkeit
leicht
Aufstieg
30 hm
Abstieg
30 hm
Tiefster Punkt 625 m
Höchster Punkt 660 m
Dauer
3:00 h
Strecke
8,6 km

Karte

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Technik

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Parkplatz bei Weghaus an der A95 (625 m)

Ziel

Parkplatz bei Weghaus an der A95 (625 m)

Weg

Vom Parkplatz folgen wir der Fahrstraße nach Nordosten und sehen schon die Köchel aufragen, kecke Felskuppen, die das Murnauer Moos durchbrechen. Sie bestehen aus Glaukoquarzit und dienten jahrzehntelang als Rohstoffquelle – bis 2001 baute das Hartsteinwerk Werdenfels (HWW) im großen Stil Schotter für Bahntrassen und zum Straßenbau ab.

Die einst von schwerem Gerät befahrene Teerstraße macht nach rund einem Kilometer einen leichten Rechtsknick, sie ist zum Teil abgesunken und – bei Plusgraden - überflutet. Wasserdichte Schuhe sind Pflicht, bei viel Schnee u.U. Schneeschuhe!

Die hohlwegartige Trasse windet sich schließlich am Weghausköchel entlang, quert auf einem Holzsteg Krebsbach sowie Ramsach und führt zum Ostrücken des Langen Köchels, der vom Bergbau am meisten in Mitleidenschaft gezogenen Bergkuppe im Murnauer Moos (sieht man von komplett dem Abbau zum Opfer gefallenen Köcheln einmal ab).

Je nach Sichtweise ist nurmehr ein Drittel des Langen Köchels übrig. Das ist Fluch und Segen zugleich – Fluch wegen der jahrzehntelangen Beeinträchtigung dieses einzigartigen Naturraums durch Schwerindustrie, Segen, da an Stelle der abgetragenen Felsmasse der etwa einen Kilometer lange Langer-Köchel-See entstanden ist.

Wir folgen dem steil die Bergflanke hinaufführenden Fahrweg, lesen staunend über die Geschichte des Hartsteinwerks und über die zwischen März und Oktober in der ehemaligen Kantine hausenden Bartfledermäuse und folgen einem kleinen Pfad, der ans östliche Ende des Langen Köchel-Sees führt. Zeit für eine Pause und Fotos!

Je nach Laune geht man den Weg über die alte Kantine zurück oder folgt einem schwach ausgeprägten Fahrweg zum Südufer des Sees, um anschließend in einem weiten Bogen zurück zur Abzweigung an der Bergflanke und zum Parkplatz zu wandern.

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

Mit der Regiobahn RB 6 Richtung Garmisch-Partenkirchen bis zum Bahnhof Ohlstadt. Der Bahnhof Ohlstadt ist 3,3 km Wegstrecke entfernt, entsprechend mehr Zeit muss bei Zuganreise eingeplant werden – oder man nimmt idealerweise zur Anfahrt gleich ein Rad im Zug mit.

Früheste Bahnverbindung ab München: 5:32 Uhr RB6 ab, Fahrtzeit 1:01 h

Späteste Rückfahrt ab Ohlstadt: 23:25 Uhr RB6 ab, Fahrtzeit 1:01 h

www.bayern-fahrplan.de 

Anfahrt

Parkplatz bei Weghaus an der A95 (625 m). Mit dem Auto auf der A95 bis Ausfahrt Eschenlohe, gut zwei Kilometer auf der Olympiastraße (B2) retour Richtung Murnau und dann einen kleinen Fahrweg links, am Weiler Weghaus vorbei, über die Autobahnbrücke zum Parkplatz. (Anfahrtsroute)

Parken

Parkplatz Weghaus an der A95

Weitere Informationen

Ausrüstung

Packliste Winterwandern 

Sicherheitshinweise

Das Murnauer Moos ist ein Naturschutzgebiet!

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