Schwierigkeit |
schwer
|
Aufstieg
|
712 hm |
Abstieg
|
1811 hm |
Tiefster Punkt |
Nenzinger Himmel 1366 m |
Höchster Punkt |
Mannheimer Hütte 2679 m |
Dauer
|
7:30 h |
Strecke
|
13,3 km |
Malbun von Mannheimer Hütte, Spusagang, Nenzinger Himmel, Sareiser Joch
Quelle: DAV Sektion Bonn, Autor: Renate Porr
Die Tour
Abwechslungsreiche, aber abwärtsgeprägte Tour für eher konditionsstarke Geher mit vielen Ausblicken und herrlichen landschaftlichen Eindrücken.
Aufgezeichnete Tour, Donnerstag, 2. August 2018
Niedrigster Punkt: 1366 m Nenzinger Himmel
Höchster Punkt: 2679 m Mannheimer Hütte
Letzter und längster Tag der 5-tägigen Bergtour von Liechtenstein in die Schweiz, nach Österreich und zurück nach Liechtenstein: von der Mannheimer Hütte über den versicherten Leibersteig zum ausgesetzten, durch die Felslandschaft unglaublich angelegten und immer gut gesicherten Spusagang hinab, zum idyllischen sattgrünen Nenzinger Himmel, durch Wald, Lichtungen und Latschen an dem österreichisch / liechtensteinischen Grenzpunkt vorbei zur Sareiser Alm. Von hier über liebliche Almwiesen hinauf ins Sareiserjoch und dem Fürstin-Gina-Steig und von dort auf frei wählbarem Weg wieder nach Malbun hinab. Erlebnis- und abwechslungsreich, mit gänzlich unterschiedlichen Landschaftseindrücken versehen, erreichen wir nach langanhaltendem Abstieg unser Ausgangsziel, den Parkplatz in Malbun.
Autorentipp
Besuch einer Falknerei- Flugshow in Malbun:
Info
Karte
Details
Kondition
|
|
Erlebnis
|
|
Landschaft
|
|
Technik | |
Exposition |
N
O
S
W
|
Beste Jahreszeit
Wegbeschreibung
Start
Mannheimer Hütte
Ziel
Malbun Parkplatz
Weg
Wir verlassen die Mannheimer Hütte über den weiß-blau-weißen Steig, dem Zentralalpen-Weitwanderweg 102 Feldkirch - Hainburg, hinunter zur Abzweigung „Brandner Gletscher / Leibersteig“, 2630 m. Drahtseile und Holzstufen sichern den steilen schmalen Pfad abwärts. Dennoch müssen wir uns auf diesem Wegabschnitt konzentrieren. Nach einem zu querenden Schneefeld helfen uns weitere Holzstufen und Drahtseile bis auf etwa eine Höhe von 2495 hm hinunter. Es folgt eine längere, fast ebene Querung, dann führen uns Serpentinen mit einem weiteren Drahtseil und Holzstufen weiter abwärts zu einem kleinen Felsaufschwung vor dem nächsten Schneefeld. Man kann diesen einfach rechts umgehen, und das Schneefeld überqueren.
Auf 2370 m befindet sich die Abzweigung mit dem Wegweiser zum Straußsteig und Panüelerkopf. Wir folgen diesem Hinweis aufwärts. Nicht lange, und drahtsseil- und eisenkrampenversichert steigen wir durch eine abenteuerlich anmutende Rinne abwärts. Wir bleiben am ausgesetzten Grat bis zum vordersten Punkt: hier geht es in Serpentinen hinunter. Drahtseilgesicherte Passagen wechseln sich mit kurzen Gehgeländestrecken ab. So nähern wir uns der Spusagangscharte, an der wir von Osten her die Serpentinen von der Oberzalimhütte heraufkommen sehen.
Hier (ca. 2300 hm) ist eine mehrstufige Leiter als Steighilfe befestigt. Noch einige Höhenmeter tiefer, auf 2237 m steht der Wegweiser "Spusagangscharte". Wir folgen der angegebenen Richtung in ungesicherten Serpentinen zum Nenzinger Himmel in westlicher Richtung. Es folgt eine kurze Querung nach Süden. Dabei zieht sich der Steig immer weiter in die Wand des Panüelerkopfes. Vor einem großen Schneefeld ändert der Steig seine Richtung (jetzt südwestwärts) durch helles Geröll und führt uns anschließend nach erneutem Richtungswechsel nach Nordwesten weiter bis zu den ersten Latschen.
Jetzt wird es deutlich weniger steil, sehr zur Freude unserer etwas strapazierten Knie und Oberschenkel. Ich lege eine kurze Pause am Latschenrand ein, 1820 hm. Durch erdigen Kiefernduft begleitet, folgen wir der angenehmen Neigung hinab zur Abzweigung zum Hirschsee, 1688 m. Nur eine Minute später erreichen wir den zweiten Wegweiser, der uns in der Fahrwegkurve nach rechts in einen weiß-rot-weißen Abkürzersteig lotst. Wir überqueren, noch immer abwärts gehend, noch zwei Mal den Fahrweg, bis wir ihn über eine blumengeschmückte Lichtung erneut erreichen, ca. 1585 hm. Wir queren mit den Markierungen den Fahrweg, dann steht rechts auf der Wiese eine Sitzbank, ca. 1575 hm. Weiter über diese Wiese, überschreiten wir wieder den Fahrweg und laufen direkt geradeaus, den weiß-rot-weiß markierten Holzpflöcken folgend, in Richtung der nun weithin sichtbaren weißen Rochuskapelle. Auf einer winzigen Anhöhe lockt eine weitere Ruhebank. Darunter überschreiten wir den Fahrweg zwei weitere Male.
Der Fahrweg, an dem wir unmittelbar neben dem laut sprudelnden Bach herauskommen, führt ebenfalls zum Nenzinger Himmel. Schöner und kürzer ist es, ihn zu verlassen: wir können uns erfrischen, dann überqueren wir auf den Fahrspuren den Bach auf die erste Weidefläche. Es sind mehrere Weidezäune auf dem Weg nach unten leicht zu übersteigen. Wir halten auf die Abzweigung vor der Rochuskapelle, links vom Nenzinger Himmel, zu. Dort ist ein grüner Mülleimer zu erkennen. Der Wegweiser weist 2 h auf weiß-rot-weiße markiertem Pfad bis zum Sareiserjoch, nach Malbun 3 h und zur Pfälzerhütte 2,5 h, aus.
Wir verlassen den idyllisch wirkenden Ort Nenzinger Himmel auf dem vor uns liegenden schrägen Weg, dem Feuerlöschgewässer und über den Bach. Über eine Wiese gelangen wir zur Ruhebank und von dieser bis zu einem Fahrweg. Auf diesem haben wir links bis hinter die nächste Kurve zu gehen. Dort zweigt unser Steig rechts über Stufen aus Holz und Steinen ab. In vielen Kurven windet sich der Steig im meist schattenspendenden Nadelwald über weitere Holz- und Steinstufen nach oben.
Wir folgen der Markierung über eine Lichtung hinweg wieder in den Wald, an einem Felsvorsprung (Unterstandsmöglichkeit) vorbei und erneut über eine Lichtung in den Latschenwald.
Der als Rastplatz angelegte Grenzpunkt Österreich / Liechtenstein lädt uns zu einer kurzen Rast (1745 hm) ein, bevor sich der Steig nach schräg rechts in die Latschen weiter empor zieht.
Am Ende des Latschenfeldes steht ein Wegweiser Sareiserjoch / Nenzinger Himmel. Nun wandern wir weiter über die mit Kühen besetzte Viehweide in Richtung Joch, bis zu einem Holzpflock auf der Sareiser Alm. Wir laufen an dem vorderen der beiden Almgebäude vorbei, zum Kamm hinauf. Hier ist der nördlichste Punkt der Strecke, 1760 hm. Von dort nach links, aber dabei immer aufwärts, folgen wir den Holzstufen auf schönem Steig durch Almwiesen hinauf zum Sareiserjoch. Oben am Panoramaweg und Fürstin-Gina-Steig begrüßt uns der Wegweiser.
Gleich darauf wandern wir den Schildern gemäß auf der anderen Kammseite weiter. Durch ein Eisentor in Richtung Sesselbahn und an den beiden nächsten Abzweigungen jeweils nach unten – wir folgen dem Panoramaweg 66 – gelangen wir auf den befestigten Fahrweg, 1965 hm, der uns noch vom Tourenbeginn her bekannt ist.
Wir haben verschiedenen Möglichkeiten:
die Kürzere Variante: wenn wir ihm folgen, gelangen wir von oben wieder an die Abzweigung Richtung Almhof "Turna" und können daran geradeaus abwärts und an der Kirche vorbei zu unserem Parkplatz wandern.
die längere Variante: wir laufen noch die nächste Spitzkehre aus und biegen dann nach links zu Turna ein. Vor dem Gehöft nach rechts führt uns ein Steiglein um die Gebäude herum und den Hang hinab. An der nächsten Wegkreuzung halten wir uns links - so gelangen wir unten auf den befestigten Fahrweg, der uns in den Ort Malbun und später auf Asphalt an der Bergbahn-Talstation vorbei bis zu unserem Parkplatz führt.
Anreise
Öffentliche Verkehrsmittel
Anreise zur Mannheimer Hütte: unbekannt
Anreise nach Malbun: Mit dem Zug nach Vaduz, mit dem Bus nach Malbun, Haltestelle Zentrum.
Anfahrt
Anfahrt zur Mannheimer Hütte: Nach Brand im Brandner Tal bzw. zur Lünersee-Bergbahn (Talstation) und von dort zu Fuß zur Mannheimer Hütte.
Anfahrt nach Malbun: Mit dem PKW über die Autobahn A 14/E 60 (mautpflichtig) oder die B 190 nach Feldkirch/Österreich und von hier der B 191 und den Schildern Nendeln, Schaan, Vaduz und Triesenberg folgen. Hier mit der guten Ausschilderung nach Steg abbiegen und die Bergstraße nach Malbun hinauf.
Parken
Mannheimer Hütte: Auf dem Parkplatz der Palüd-Bahn in Brand oder an der Talstation Lünersee-Bergbahn.
Malbun: Im Sommer kostenlos Parken an der Malbunstrasse auf P 1 (oben links, nur PKW) oder P 2 (fast ganz oben rechts, für Wohnmobilisten).
Weitere Informationen
Ausrüstung
Für die mehrtägige Bergtour unbedingt festes Schuhwerk, Regenzeug und ausreichend Getränke, sowie Rucksackverpflegung für tagsüber mitführen. Empfohlen werden außerdem: Teleskopstöcke, Helm, Erste-Hilfe-Set, Stirnlampe (Hütte, Notfall), Biwaksack.
Sicherheitshinweise
Der Spusagang ist teilweise sehr ausgesetzt, aber immer sehr gut gesichert. Er erfordert über längere Zeit hinweg viel Konzentration. Ein Helm ist empfehlenswert.
Die mehrtägige Tour beinhaltet mit dem beschriebenen Verlauf auch alpine Wanderwege mit weiß-blau-weißer Markierung. Das bedeutet, sie führen teilweise durch wegloses Gelände, über Schneefelder, Geröllhalden, durch Steinschlagrunsen oder durch Fels mit kurzen Kletterstellen. Bauliche Vorkehrungen beschränken sich allenfalls auf Sicherungen von besonders exponierten Stellen.
Benutzer von Alpinwanderwegen müssen trittsicher, schwindelfrei und in guter körperlicher Verfassung sein. Sie müssen die Gefahren im Gebirge kennen.