Natur-Technik-Spaß

Quelle: Tourismusverband Pfaffenwinkel, Autor: Andreas Klausmann

STOA 169
Bockerlbahner Peißenberg
Antenne der Erdfunkstelle Raisting im Radom
Erdefunkstelle Raisting mit dem Radom (Industriedenkmal)
Blick zwischen den riesigen Antennen der Erdfunkstelle hindurch auf die Kapelle St. Johann.
Symbol Beschilderung Natur-Technik-Spaß

Die Tour

Abwechslung pur vor allem auch für Kinder verspricht diese Tour, die ausgehend von Weilheim in zwei Schleifen von jeweils etwa 30 km aufgeteilt werden kann – die nördliche nach Raisting, die südliche an der Ammer nach Peißenberg.

Die beiden Schleifen unterscheiden sich landschaftlich, was sich auch auf die Wegführung auswirkt. Im Süden ist zunächst die Ammer der Wegbegleiter, kurvig durch sanfte Hügel flußaufwärts, ab Peißenberg hügelig leicht bergauf-bergab zurück. Im Norden geht es zunächst durch ebene Moorlandschaften, teilweise schnurgeradeaus, ab Raisting durch Wiesen und Wälder dann kontinuierlich aber nur wenige Höhenmeter leicht bergauf, bis man es auf dem letzten Stück Richtung Weilheim rollen lassen kann. Auf beiden naturnahen Touren warten großartige Highlights, die vor allem auch für Kinder spannend sind. Im Süden das Bergwerksmuseum mit Erlebnisstollen in Peißenberg, die Säulenhalle STOA 169 direkt an der Ammer bei Polling oder der Flugplatz Paterzell – im Norden die große Antenne im weithin sichtbaren Radom der Erdefunkstelle Raisting.

Autorentipp

Nicht verpassen:

Die Routen lassen sich mit der Bahn auch abkürzen: die nördliche Schleife ab Raisting nach 13 km, die südliche Schleife ab Peißenberg nach 17 km. Für Familien lassen sich die Touren also ganz individuell an die Ausdauer der Kinder anpassen.

Info

Schwierigkeit
leicht
Aufstieg
148 hm
Abstieg
148 hm
Tiefster Punkt 545 m
Höchster Punkt 617 m
Dauer
4:10 h
Strecke
61,0 km

Karte

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft

Wegbeschreibung

Start

Bahnhof oder Stadthalle Weilheim (alternative Startorte Bahnhof Peißenberg oder Bahnhof Raisting)

Ziel

Bahnhof oder Stadthalle Weilheim

Weg

Von Weilheim zum Radom

Die Tour startet mit der Route in den Norden. Am Parkplatz der Weilheimer Stadthalle, respektive am Bahnhof, beginnt die Tour idyllisch an der ruhigen dahinfließenden Ammer ortsauswärts. Nach einem kurzen Stück an der Ammer geht es links weiter durch eine herrliche lange Allee. Weiter geht es auf sehr lang geradeaus verlaufenden Wegen – typisch für das Weilheimer Moos. Das einstmals großflächige Verlandungsmoor, Teil der Moore im Bereich des ehemaligen Ammersees, stellt sich heute als buntes Mosaik dar. Landwirtschaftliche Nutzung, Streuwiesen, Birkenmoorwälder und Weidengebüsche wechseln sich ab. Dazwischen Wasserflächen und auch heute noch Torfabbau. Große Bedeutung hat dieses Mosaik an Lebensräumen als Brut-, Rast- und Nahrungsgebiet vor allem für Vögel. Das Gelände ist angenehm flach, die Wege breit, sehr übersichtlich und nicht stark frequentiert – ein Garant für genussvolles Radeln durch die wunderschöne Moorlandschaft. Unterwegs zeugen römische Meilensteine von der „Brennerstraße“, die hier vorbeiführte. Die „Brennerstraße“ war nach der über den Reschenpass verlaufenden „Via Claudia Augusta“ die zweite wichtige römische Straßenverbindung über die Alpen. Mit ihrer geringen Scheitelhöhe von nur 1370 Metern entwickelte sich die vor 1800 Jahren gebaute Straße zum bis heute bedeutendsten Verkehrsweg über die Alpen. Die ehemalige Straße zeichnet sich in dem flachen Gelände als leichte Erhebung ab. Sie verläuft von Wielenbach nach Westen, macht westlich des Feldwegs, an dem ein Meilenstein steht, einen Knick nach Nordwesten und verläuft dann schnurgerade Richtung Raisting. Nach circa 10 Kilometern durch das Weilheimer Moos öffnet sich plötzlich der Blick auf die Erdfunkstelle Raisting. Kontrast pur bietet dieses Bild der Parabolantennen mit Spiegeldurchmessern bis zu 32m zu den barocken Kirchturmspitzen die von mehreren Orten hervorlugen. Der Weg führt an mehreren riesengroßen Antennen vorbei direkt zum Radom, einer knapp 40m hohen Kuppel unter der die Antenne schlummert die 1969 die Übertragung der Mondlandung live empfing und von dort aus nach ganz Europa verteilte. Das Radom ist zu bestimmten Zeiten zur Besichtigung geöffnet. Außerhalb dieser Zeiten liefern Infotafeln am Radom und entlang eines Rundweges viel Wissenswertes. Spaß für Kids: eine Akustikstrecke zeigt wie man auch über großen Abstand über Antennen kommunizieren kann.

 

Vom Radom über Stillern zurück nach Weilheim

Nach dem Radom führt der Weg weiter in den Ort Raisting, wo mehrere Gasthöfe zur Rast einladen. Ein Stück am Bahngleis entlang geht es im Ort links ab von den Gleisen weg und durch eine Allee, die den Blick auf den barocken Kirchturm und den Maibaum freigibt.  Weiter der Beschilderung folgend führt der Weg ortsauswärts über eine idyllische weite Wiese bis nach Stillern – ein kleiner Weiler, der durch die Bauernhäuser, die Kapelle und den wunderschönen Biergarten einen eigenen Charme versprüht. Nach der Einkehr geht es frisch gestärkt hinein in einen hohen Wald. Die leicht schottrige Straße ist sehr breit und gut zu fahren – bei starker Trockenheit evtl. staubig. Nach dem Waldstück schlängelt sich der Weg über die schönen wildgewachsenen Wiesen bis hin zu einer Schranke. Weiter geht es auf dem Radweg entlang der Bundesstraße. Nach einer kurzen Strecke entlang der Straße biegt der Weg links ab und verlangt dem Radfahrer direkt ein paar wenige Höhenmeter ab. Auf der Ebene angekommen geht es fernab vom Lärm über weite Felder wieder entspannt weiter bis schon wieder Antennen in der Ferne voraus zu sehen sind. Sie gehörten allerdings nicht zur Erdfunkstelle Raisting. Das ist die Bodenstation vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in der Lichtenau. Die Route fährt nicht weiter auf diese Station zu, sondern biegt nach rechts ab. Nach wenigen Kilometern geht’s ganz sanft bergab bis der Weg schließlich wieder zurück in die herrlich lange Allee vom Beginn der Tour hineinführt. Von hier auf dem schon bekannten Weg an der Ammer entlang zurück zum Startpunkt. Wer hier bereits glücklich und erfüllt von der schönen Nordroute ist, dem bietet sich ein Abschluss in der quirligen Altstadt von Weilheim an. Die Fußgängerzone lädt zum Bummeln, zur Besichtigung der Kirche oder einem feinen Eis ein. Oft finden hier auch kulturelle Veranstaltungen statt. Für Wasserratten bietet sich ein Badestopp etwas außerhalb der Stadt am Dietlhofer See an.

Von Weilheim nach Peißenberg

Wer noch lange nicht genug hat, der fährt den wunderschönen Weg entlang an der Ammer, einfach weiter. Es geht aus Weilheim hinaus. Am Ortsende lädt der Spielplatz am Naturfreundehaus zu einer Rast ein. Nach wenigen Kilometern blitzt von links die Kirchturmspitze von Polling hervor. Kurz danach wartet ein weiteres Highlight. Die Radtour führt direkt am Kunstprojekt STOA169 vorbei.  121 hohe Säulen, jede von einem international renommierten Künstler individuell gestaltet, vereint unter einem Dach. Inmitten der Naturlandschaft. Unglaublich beeindruckend und ein Magnet für Gäste aus der ganzen Welt. Das Kunstobjekt ist frei zugänglich und jederzeit erlebbar. Polling hat aber noch mehr zu bieten, und so lohnt ein Abstecher. Sei es die Klosterkirche, der Biergarten in der Klosterwirtschaft oder die Alte Ziegelei. Aber auch ein Blick in die Ausstellungsräume von HK Engineering begeistern nicht nur Oldtimerherzen. Weiter geht die Fahrt die Ammer entlang. Südlich von Polling wird der Weg wieder kurviger. Immer entlang des Flusses schlängelt er sich sanft durch die wunderschönen und ursprünglichen Wälder. Idylle pur. Südlich von Peißenberg heißt es Abschied nehmen vom plätschernden Wegbegleiter. Es geht hinein in den Markt. Das Highlight für Wasserratten: Die Rigi Rutsch’n bietet Wasserspaß für die ganze Familie. Der Beschilderung folgend geht es vorbei an vielen Wohnhäusern, bis der Weg in einen Radweg mündet, der auf wunderschöne Art einen weiten Teil Peißenbergs fernab von den Straßen und Siedlungen passiert – bis er auf die Ortshauptstraße stößt. Dort geht es der Beschilderung folgend zum Bahnhof. Stündlich geht ein Zug nach Weilheim für diejenigen, die die Tour ab hier abkürzen wollen. Weiter geht’s Richtung Tiefstollen zum Bergwerksmuseum. Ein ehemaliger Stollen kann im Rahmen einer Besichtigung befahren werde. Sogar eine Sprengung wird simuliert. Wer Glück hat, kommt an einem Fahrtag der Bockerlbahn hinter der Tiefstollenhalle vorbei und kann eine Runde mitfahren.

Von Peißenberg über Paterzell nach Weilheim

Weiter geht die Fahrt vom Bergwerksmuseum sanft bergauf durch eine Siedlung ortsauswärts und folgt für wenige Kilometer dem Verlauf der Bahnlinie – bis sie sich von dieser schließlich verabschiedet und nach links abzweigt. Es geht hinein in eine prächtige Naturlandschaft, geprägt von weiten Wiesen und angrenzenden Wäldern durch die die Tour hindurchführt. Nach Verlassen des Waldes bleibt der Blick ziemlich schnell bei einer orange-weiß gestreiften Windhose und den vielen herumstehenden Segel-, und Motorflugzeugen hängen. Vielleicht erwischt man auch gerade den Moment in dem ein Segelflugzeug mit der Winde nach oben gezogen wird. Ein Zischen der Luft ist zu hören. Mehr nicht. Wer von diesem Anblick fasziniert ist, für den steht eine Bank parat. Wer das Ganze selbst erleben möchte, dem empfehlen wir für einen Rundflug mit ins Cockpit zu steigen. Mit oder ohne Rundflug im Gepäck geht die Tour weiter. Sanft bergauf auf eine Anhöhe mit weiten Wiesen führt der Weg bis zur Bundesstraße. An dieser geht’s es auf dem Radweg weiter nach Tankenrain. Der Radweg ist hier schmal und führt direkt an den Hauseingängen vorbei, daher sollte hier vorsichtig gefahren werden. Nach Verlassen des Ortes führt das finale Stück Radweg parallel zur Straße verlaufend Richtung Weilheim. Rechts öffnet sich noch ein letztes Mal die Weite der herrlichen Naturlandschaft. Die Alpenkette am Horizont sorgt für das perfekte Panorama. Vielleicht noch für ein letztes Foto. Nach wenigen Kilometern ist dann Weilheim erreicht. Ein Stück an der schon altbekannten Ammer entlang nordwärts, zurück zum Ausgangspunkt. Diesen erreicht kann man voller Stolz und Glück auf eine wunderschöne Tour durch eine abwechslungsreiche Naturlandschaft, gespickt mit außergewöhnlichen Highlights der Technik, Kunst, Historie und Sport zurückblicken. Und wer „nur“ eine der beiden Schleife gefahren ist, hat nun bestimmt Lust die zweite bald anzufügen.

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

Mit der Werdenfels-Bahn oder der Pfaffenwinkel-Bahn nach Weilheim.

Anfahrt

B2 von München oder Garmisch-Partenkirchen.

Parken

Kostenloser Parkplatz an der Stadthalle, Wessobrunner Straße 8

Weitere Informationen

Sicherheitshinweise

Rücksicht macht Wege breit

Bitte beachten Sie, dass Sie in unserer Region häufig auf landwirtschaflichen Wegen radeln. Sie sind auf diesen Wegen herzlich willkommen, allerdings werden diese Wege natürlich auch von LandwirtInnen mit ihren Fahrzeugen zur Bewirtschaftung der Flächen genutzt. Aufgrund der Breite der Fahrzeuge kann es dadurch auf den Wegen schon mal eng werden. Breit genug bleiben die Wege, wenn alle Nutzer gegenseitig Rücksicht nehmen und bei Bedarf auch ausweichen und den anderen Nutzern Platz machen. Bitte achten Sie darauf, dass es den großen Maschinen häufig nicht möglich ist, von den Wegen herunter zur fahren. Bitte weichen daher Sie als RadlerInnen aus, wenn es eng wird!

Vielen Dank für Ihr Verständnis und die Rücksichtnahme auf die Menschen, die hier arbeiten müssen!

Nutzung von Wegen an Flüssen

Wir freuen uns, dass das Wasserwirtschaftsamt Weilheim entlang der Flüsse Deichwege angelegt hat, die auch von Radfahrern benutzt werden dürfen.

Bitte beachten Sie, dass diese Wege für die Zwecke der Wasserwirtschaft angelegt wurden und nicht immer den Qualitäts-Anforderungen an Radwege entsprechen. Insbesondere nach Baumaßnahmen, Hochwasserereignissen und Unwetter (umstürzende Bäume) können die Wege Schäden bzw. unpassierbare Abschnitte aufweisen. Ferner ist gelegentlich mit Baustellenverkehr zu rechnen.

Bitte nutzen Sie die Wege mit entsprechender Vorsicht und beachten Sie die Verkehrsschilder vor Ort! Die Benutzung der Unterhaltungswege erfolgt auf eigene Gefahr.

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