ORTOVOX Tourentipp: Klettern am Kreuztörlturm - Akademikerkante

Quelle: AV-alpenvereinaktiv.com, Autor: Markus Stadler

Nach dem Zustieg erstmal ein Blick ins Topo.
Start in die zweite Seillänge
Der Quergang ist die Schlüsselstelle.
Mit Schlingen und Keilen ist die Tour zusätzlich absicherbar
Der letzte Riss vor dem Grat.
Am wackligen Gipfelkreuz
Abseilen zum Einstieg.
Bequemer Abstieg per Ski.
Überblick über den Routenverlauf.

Die Tour

Kurze Alpinkletterei im Wilden Kaiser für den Saisoneinstieg.

Im beliebten Wilden Kaiser gibts viele Ecken, die nur selten von Kletterern aufgesucht werden. Seit sich fürs Alpinklettern das Sportklettern in talnahen Klettergärten als Training und Saisonvorbereitung etabliert hat, werden alpine Kurzklettereien wie die am Kleinen Törl kaum noch begangen. Dabei hat es einen ganz besonderen Charme, wenn man im Frühjahr mit Tourenski durchs Griesnerkar hinaufsteigt zum Kleinen Törl, um dann in der Sonne auf trockenem Fels zum kleinen Gipfelkreuz des Kreuztörlturmes hinaufzuklettern. Insbesondere die Akademikerkante mit ihren moderaten Schwierigkeiten im 4. Grad bietet sich ideal dafür an, nach der Wintersaison wieder das "Feeling" für alpinen Fels zu bekommen. Auch in puncto Absicherung ist alpines Flair angesagt. Mit Ausnahme eines neuen (Zwischen-) Standes gibt es keine Bohrhaken in der Route. Dafür stecken aber viele Normalhaken und wem das alte Eisen suspekt sein sollte, der kann mit Klemmkeilen, Friends sowie Schlingen relativ einfach weitere Fixpunkte schaffen.

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Autorentipp

Sollten die 3-4 Seillängen zu wenig sein, kann man noch die ebenfalls lohnenden, aber etwas schwierigeren Nachbarrouten dranhängen.

Info

Schwierigkeit
IV+
mittel
Aufstieg
1189 hm
Tiefster Punkt 980 m
Höchster Punkt 2169 m
Dauer
5:38 h
Strecke
4,7 km

Details

Zustieg 1150 m, 2:30 h
Wandhöhe 60 m
Kletterlänge 100 m, 1:00 h
Seillänge 2 x 50 m
Kondition
Erlebnis
Landschaft
Gefahrenpotential
Exposition
N
O
S
W

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Griesner Alm

Ziel

Griesner Alm

Weg

Von der Griesner Alm folgt man dem Sommerweg in Richtung Stripsenjoch. Kurz nachdem man den Wald erreicht hat, zweigt links der Wanderweg zur Fritz-Pflaum-Hütte ab. Von der Hütte führt ein kleiner Steig an der Ostseite des Kleinkaisers entlang und zuletzt durch steiles Geröll und an einigen Drahtseilen entlang, hinauf zum Kleinen Törl (2111 m). Dieser Aufstieg ist im Frühjahr eine beliebte, mittelschwierige Skitour - die Mitnahme von Tourenski lohnt sich meist bis Mitte Mai.

Von der engen Scharte quert man südseitig 10 Meter auf einem Band nach rechts (Westen) und klettert dann über die Grasschrofen (Stellen 1-2) hinauf auf den breiten, ebenen Absatz unter der Südostkante des Kreuztörlturmes. Direkt am Fuß der Kante befindet sich der Einstieg (Stand an Köpfel).

1. SL: Vom Einstieg die Südostrinne ca. 15 m aufwärts, dann nach links um ein etwas abdrängendes Eck in die Südseite. Gerade über einen Riss aufwärts zum Stand bei 3 Schlaghaken (30 m, 4-).
2. SL: Vom Stand rechts an der Kante einige Meter hinauf, dann knapp 10 Meter nach rechts queren (nicht gerade weiter durch die Südostverschneidung!) zu weiterem Stand an mehreren Schlaghaken (12 m, 4+).
3. SL: Durch den Riss hinauf zu einem Absatz und die folgende steile Verschneidung bis zu einem Stand mit zwei Bohrhaken. Diesen kann man überklettern und links durch einen Riss gleich weitersteigen zum betonierten Abseilhaken kurz unterm Grat (30 m, 4-).
4. SL: Vom Abseilhaken 4 Meter hinauf zum Grat und diesem folgend zum wackligen Gipfelkreuz (20 m, 1-2)

Anreise

Anfahrt

Von der A96 Inntal- Kufstein in Oberaudorf ausfahren und über Kössen in die Griesenau. Hier rechts abbiegen und auf der Mautstraße zur Griesneralm.

Parken

Großer, kostenloser Parkplatz an der Griesneralm

Weitere Informationen

Viele weitere Kletterrouten im Wilden Kaiser gibts auf der Website des Autors.

Ausrüstung

50 Meter Doppelseil (zum Abseilen), 5-7 Expresschlingen, Klemmkeile, Schlingen

Sicherheitshinweise

Im Zustieg können bei sehr hartem Schnee für das letzte Stück in die Scharte manchmal Steigeisen erforderlich sein. Schnee liegt dort meist bis in den Frühsommer.

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