Schwierigkeit |
mittel
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Aufstieg
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166 hm |
Abstieg
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166 hm |
Tiefster Punkt | 545 m |
Höchster Punkt | 664 m |
Dauer
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3:00 h |
Strecke
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26,5 km |
Per Rad Neues auf alten Wegen entdecken: Kapellenrunde
Quelle: Tourismusverband Pfaffenwinkel, Autor: Andreas Klausmann
Die Tour
Die Tour führt auf ruhigen Wegen zu den schönsten Kapellen im Osten von Weilheim.
Info
Karte
Details
Kondition
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Erlebnis
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Landschaft
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Technik |
Beste Jahreszeit
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Wegbeschreibung
Weg
Ausgangspunkt ist die Ammerbrücke im Westen von Weilheim, wo sich ganz in der Nähe an der Hochlandhalle ein Parkplatz befindet. Von hier aus radelt man auf der Schützenstraße in Richtung Stadtmitte. Nach der Bahn- und Fußgängerbrücke führt ein Weg mit Stufen und Radspur links hinauf zur Bahnhofsgasse. Kurz vor dem Bahnhof biegt man rechts ab und folgt dem Wegweiser.
Vor der Apostelkirche fährt man links in die Krumpperstraße Richtung Friedhof. Mit der 1449 entstandenen und im 16. Jahrhundert um Sakristei und Turm erweiterten Friedhofskirche St. Salvator und St. Sebastian besitzt Weilheim ein einzigartiges Zeugnis mittelalterlicher Baukunst. Die von Elias Greither d. Ä. zwischen 1591 und 1615 geschaffenen Deckenbilder schildern Szenen der Passion Christi, die, weil sie im 19. Jahrhundert ein Stadtpfarrer aus Unverstand zerstören ließ, heute, nach der Freilegung, nur noch unvollständig vorhanden sind.
An der übernächsten Kreuzung biegt man links in die Römerstraße ein. Nun fahren wir für ca. 350 m auf dem historischen Teil der Trasse Brenner-Augsburg aus der römischen Kaiserzeit, bevor man über die Hardtkapellenstraße und den Narbonner Ring auf die Deutenhausener Straße stößt. Hier hält man sich links und folgt der Beschilderung, die einen entlang der Straße durch das breite Angerbachtal, das durch eiszeitliche Schmelzwässer vor ca. 18.000 Jahren geschaffen wurde, nach Deutenhausen führt.
Inmitten des kleinen Dorfes liegt die im Kern spätmittelalterliche, reizvolle Pfarrkirche, deren Zwiebelturm schon von ferne grüßt. Feines, buntfarbiges Rankenwerk aus Stuck überzieht die Decke und umrahmt die volkstümlichen Deckenbilder.
Ein pavillonartig angelegter Rokoko-Hochaltar birgt das um 1527 von Hans Leinberger geschaffene Gnadenbild der Gottesmutter. Besonders interessant sind das im Chor befindliche Votivbild von 1733 mit der ersten Darstellung eines Maibaums in unserer Gegend und der klappbare Beichtstuhl.
Danach geht es weiter Richtung Marnbach. Ab hier steigt der Weg langsam in die Hardtlandschaft an. Links ist die Feldkapelle St. Michael zu sehen. Auf dem sogenannten Egerriederanger wurde 1717 die Feldkapelle St. Michael im Auftrag von Caspar Steigenberger errichtet, der als Kastner des Klosters Benediktbeuern die Aufsicht über die im Marnbacher Zehentstadel aufbewahrten Naturalabgaben führte. Die Kapelle wurde 1900 um den Chor ergänzt. Sie beherbergt einen kleinen Stuckmarmoraltar aus dem ausgehenden 18. Jahrhundert.
Die Hardtlandschaft ist der zentrale Teil des berühmten Eberfinger Drumlinfeldes. Mit 360 dieser annähernd parallel in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Hügel ist es nicht nur das bekannteste, sondern auch das größte Drumlinfeld im bayerischen Alpenvorland. Entstanden ist dieses in der letzten Eiszeit durch die formende Kraft des Gletschers. Der Hardt präsentiert sich als eine sehr abwechslungsreiche Landschaft. Auf den langgezogenen Drumlins (aus dem irischen droim = Höhenrücken) sind naturnahe Buchenwälder und Magerrasen, zwischen ihnen Moore, Streuwiesen und Grünland zu finden. Diese engräumige Verknüpfung von Landschaftselementen ist wahrscheinlich bundesweit einzigartig. Deshalb sind weite Bereiche des Hardt Natur- oder Landschaftsschutzgebiet.
Früher wurde die Hardtlandschaft vielfältig genutzt. Die ortsferneren Teile befanden sich in Gemeinbesitz (Allmenden). Der Name „Hardt" bedeutet nichts anderes als das Recht gemeinsamer Nutzung durch die Hardtgenossen. Es umfasste vor allem die Holznutzung, die Schweinemast und die Waldweide für Rinder und Pferde. Aus den Hochmooren wurde Torf zum Heizen (Hausbrand) entnommen, auf den Niedermoorflächen Einstreu für die Viehställe gewonnen. Es entstanden sogenannte Streuwiesen, Lebensraum für zahlreiche seltene Pflanzen- und Tierarten.
Wir halten uns Richtung Hardtwiese (Bauernhof). Ab diesem geht es auf gekiestem, aber gut befahrbarem Weg weiter, bis man auf die geteerte Hardtstraße stößt, die uns zur Hardtkapelle bringt. Rechterhand liegt das Naturschutzgebiet Magnetsrieder Hardt.
Im Magnetsrieder Hardt sind Nieder- und Hochmoore zu finden. Eine Besonderheit ist das bayernweit zweitgrößte Vorkommen der stark gefährdeten Sumpf-Gladiole mit mehreren 1.000 Individuen (Gladiolus palustris, Blütezeit: Mitte Juni - Juli). Weitere seltene Pflanzenarten zählen beispielsweise zu den Orchideen- und Enziangewächsen. Doch diese einmalige Drumlinlandschaft ist in Gefahr! Besonders zwischen 1950 und 1980 sind durch Trockenlegung. Intensivierung und Aufforstung mit Fichte oder Kiefer zahlreiche Magerrasen- und Moorflächen verschwunden.
Zurückgehend auf eine fromme Legende entstand die Wallfahrtskapelle Maria Hilf. Die Weilheimer und Haunshofer stritten sich im 13. Jahrhundert um die Weiderechte im Hardt und konnten zu keiner gütlichen Einigung gelangen. Als sie wieder einmal hitzig verhandelten, erschien ein kleines Männlein, das seinen Fuß auf einen Stein setzte und sprach: ,.So wahr ich tritt auf diesen Stein, ist dies der Haunshofer Gmein." Bei der Kapelle findet sich auch ein Kreuzweg mit 14 Stationen aus der Zeit um 1870/1890. Diese bestehen aus Tuffstein mit farbigen Tonreliefs. Sie wurden von Bürgern der näheren und weiteren Umgebung gestiftet.
Weiter geht es in rasanter Fahrt durch den Wald hinunter ins Grünbachtal und wieder bergan nach Haunshofen. Auf dem Weg nach Wilzhofen hat man einen schönen Ausblick auf das Grünbachtal, das ebenfalls durch eiszeitliche Schmelzwässer entstanden ist. Unter der Eisenbahnbrücke hindurch gelangt man nach Wilzhofen.
Abseits des markierten Weges steht auf einer kleinen Anhöhe die im Kern spätgotische, 1631 umgebaute und um 1700 barockisierte Kirche. Für eine kleine Stärkung zwischendurch lohnt sich ein Abstecher zum Gasthaus Guggenmos), zu erreichen am Ortsende über die Bahnhofsallee (Dienstag Ruhetag).
Nach der Unterführung der Bundesstraße gelangt man nach Wielenbach - hier achte man besonders auf die Beschilderung- und nach der Überquerung der Bahnlinie Weilheim-Geltendorf zur Ammer. Kurz vor der Brücke steht links unter mächtigen Bäumen eine Wegkapelle. Diese wurde 1871 anstelle eines Vorgängerbaus von 1688 errichtet. Im Inneren findet sich über einem einfachen Altar ein Gemälde der Marienkrönung. Auf dem Ammerdamm radelt man zum Ausgangspunkt zurück.