Ruine Bad Sonnenberg | Nüziders

Eines der Wahrzeichen von Nüziders ist zweifellos die Burgruine Sonnenberg. 

Die Reste der mittelalterlichen Burganlage auf einem Felskopf oberhalb des Ortes sind weithin sichtbar und erinnern an die Bedeutung des Ortes als Herrschaftszentrum der Grafschaft Sonnenberg. Ursprünglich trug die Burg denselben Namen wie der Ort – Nüziders. Ihre Erbauung dürfte noch vor der Herrschaftsteilung der Grafenfamilie Montfort 1258 erfolgt sein. Bis zu ihrer Zerstörung im 15. Jahrhundert widerspiegelt die Geschichte der Burganlage über mehr als zwei Jahrhunderte die herrschaftlichen Verhältnisse in Nüziders. Zunächst betraf dies vor allem die aus dem Geschlecht der Montforter hervorgegangenen Grafen von Werdenberg. 1355 wurde innerhalb der Familie ein Besitzteilungsvertrag abgeschlossen. Die Burg Nüziders gelangte in diesem Zusammenhang in den Besitz der Grafen von Werdenberg-Sargans-Vaduz. Alleiniger Inhaber war nach dem Tod seiner Brüder Graf Hartmann, der seit 1388 Bischof von Chur war. Der streitbare Geistliche begann 1404 eine kriegerische Auseinandersetzung mit Herzog Friedrich von Österreich. In diesem Zusammenhang wurde die Burg Nüziders zerstört. Graf Hartmann IV. von Werdenberg, Bischof von Chur, starb 1416 auf der um 1410 wieder aufgebauten Burg, die nunmehr den Namen Sonnenberg trug. Seine Neffen verkauften die Herrschaft und die Burg 1455 an Eberhard von Waldburg. Nach einem Konflikt, den dessen Sohn mit Herzog Sigmund von Tirol austrug, wurde die Burganlage 1473 zerstört und nicht wieder aufgebaut. In den Jahrhunderten nach ihrer Zerstörung dürfte die Burgruine Sonnenberg mehrfach als Steinbruch Verwendung gefunden haben. Dieses Schicksal teilt sie mit vielen anderen Ruinen. Die Reste der Burg waren daher immer mehr dem Zerfall preisgegeben. In den Jahren 1934/35 erfolgte eine Restaurierung, um einer weiteren Zerstörung entgegenzuwirken. Um die Zukunft dieses für die Gemeinde Nüziders wichtigen Baudenkmals sicherzustellen, wäre es wichtig, weitere Restaurierungsmaßnahmen in Auftrag zu geben, die nach modernen konservatorischen Grundsätzen durchgeführt werden.