Schärtenspitzenüberschreitung aus der Ramsau

Quelle: AV-alpenvereinaktiv.com, Autor: Andi Radin

Einsamer und schöner Aufstieg zur Hochalm
Blick von der Mitterkaser Diensthütte auf Schärtenspitze (links) und Steinberg (Mitte)
Blick die Eisbodenscharte hinauf
Blick von der Eisbodenscharte über den traumhaften Grat zum Gipfel
Blick auf Blaueishütte und Hintersee im Abstieg
Schärtenspitze (links), Blaueisspitze (Mitte) und Hochkalter (in den Wolken) von der Blaueishütte
Alte Beschilderung zur Hochalm nah dem Waldrand oberhalb Ramsaus
Die einladende Schärtenalm

Die Tour

Die Schärtenspitzenüberschreitung gehört zu den Toptouren der Berchtesgadener Alpen. Die anspruchsvolle Tagestour mit Start in der Ramsau verbindet einen Grat, einen markanten Aussichtsgipfel und tolle Einkehrmöglichkeiten.

Die Schärtenspitzenüberschreitung gehört zu den Toptouren der Berchtesgadener Alpen. Die Schärtenspitze ist zwar nicht der höchste, aber beliebtester und einer der markantesten Gipfel des Hochkalter-Massivs. Bei der Überschreitung werden über 1.500 Höhenmeter gemacht und versicherte Stellen sowie ein genialer Grat überwunden. Alles in allem eine perfekte Vorbereitung für größere Touren in der Region, wie die Hochkalter- oder die berühmte Watzmannüberschreitung. Diese weniger häufig gegangene Richtung im Uhrzeigersinn mit Aufstieg aus der Ramsau über die Hochalm ist angenehm einsam und hat zum Vorteil, dass anschließend wunderbar auf der Blaueishütte oder der Schärtenalm eingekehrt werden kann. Auch werden die ersten 300 Höhenmeter auf fast vergessenen Waldpfaden zurückgelegt, wodurch große Abschnitte breiter Forststraßen umgangen werden.

Autorentipp

Die Schärtenalm gehört zu den schönsten Almen der Berchtesgadener Alpen! Hier gibt es eine herzliche Bewirtung durch die Familie Graßl und ausgezeichneten Kaiserschmarren.

Info

Schwierigkeit
schwer
Aufstieg
1550 hm
Abstieg
1550 hm
Tiefster Punkt Ramsau bei Berchtesgaden
661 m
Höchster Punkt Schärtenspitze
2153 m
Dauer
7:35 h
Strecke
14,6 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Gefahrenpotential
Technik
Exposition
N
O
S
W

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Ramsau, Haltestelle Kirche

Ziel

Ebendort

Weg

Vom Start (661 m) aus überquert man eine kleine Brücke vor der Ramsauer Kirche, ein beliebtes Fotomotiv. Wir halten uns in Richtung Süden und folgen der Straße, die an der evangelischen Kirche entlang bergauf führt. Am Ortsausgang geht der Weg über einen Kiesweg und führt direkt in den Wald hinein. Hier biegen wir bei der nächsten Gelegenheit rechts auf einen kleine Pfad ab, der im Frühsommer recht zugewachsen sein kann. Der Pfad erreicht einen Forstweg, wo wir nach etwa 20 Metern nach rechts die Fortführung des Pfades bergan finden. Noch zwei weitere Forststraßen werden vom Pfad gekreuzt, bevor wir auf dem Schattenseitenweg ankommen. Diesem folgen wir in östliche Richtung, bis wir auf die Eckau-Forststraße stoßen, an der bereits Eckau- und Hochalm ausgeschildert sind.

Die Forststraße führt über die Eckaualm und eröffnet einen tollen Blick voraus, anschließend beginnt ein kleinerer Pfad steil zur Hochalm hinauf zu führen. Es werden eine Schlammlawine aus dem Frühling 2019 und die Mitterkaser Diensthütte (1330 m), an der es die Möglichkeit gibt, an einem kleinen Wasserhahn die Flaschen wieder aufzufüllen, passiert. An der Hochalm selbst, die wie alle vorangegangenen Almen nicht bewirtschaftet ist, biegt man steil rechts ab und steigt über die Hochalm (1500 m) weiter auf. Irgendwann werden aus der Grasfläche scharfkantige und von Rinnen durchzogene Karstflächen, die Konzentration erfordern, aber leicht zu begehen sind. Noch weiter oben finden sich Schuttfelder und gelegentlich noch Schneefelder, bevor die Eisbodenscharte erreicht wird.

In der Eisbodenscharte (2049 m) gibt es einen kurzen aber steilen Anstieg, der mit Drahtseilen gesichert ist. Oben angekommen werden die letzten hundert Höhenmeter über einen traumhaften Grat zurückgelegt, der im Osten senkrecht abfällt und im Westen in Form einer alpinen Matte leicht abfällt. Die Schärtenspitze (2153 m) bietet dann einen genialen Blick auf Watzmann, Steinernes Meer, Hochkalter und Blaueisgletscher. Der Abstieg ist steil und wegen der relativ hohen Anzahl an Besucher von der Blaueishütte stark steinschlaggefährdet. Das letzte Stück des Weges zur Blaueishütte läuft sanft aus und ist von großen Gesteinsbrocken und Latschenkiefern geprägt.

Von der Blaueishütte (1651 m) führt der Abstieg zuerst über einen Pfad mit engen Serpentinen, später über eine Forststraße, bis die Schärtenalm (1362 m) erreicht wird. Von hier aus führt die Forststraße weiter zur Seeklause hinab, nach kurzer Zeit ist der Abzweig in Richtung Ramsau Pfeiffenmacherbrücke ausgeschildert. Ein recht breiter Kiespfad führt bis zur Eckau-Forststraße hinab, der daraufhin für das letzte Stück des Weges talwärts gefolgt wird. Nun kann an der Ramsauer Ache entlang in das Zentrum des Bergsteigerdorfes Ramsau zurückgegangen werden.

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

Der stündlich verkehrende Bus 846 von Berchtesgaden zum Hintersee hält am Startpunkt der Tour, Haltestelle Ramsau Kirche.

Anfahrt

Abfahrt entlang der Alpenstraße (B305) zwischen Berchtesgaden und Weißbach. Ramsau b. Berchtesgaden ist gut ausgeschildert, im Ort den Parkhinweisen folgen.

Parken

Am Startpunkt sowie in ganz Ramsau sind Parkmöglichkeiten zu finden, die jedoch in der Saison stark genutzt werden.

Weitere Informationen

Wetterbericht Ramsau bei Berchtesgaden:

https://www.bergfex.de/sommer/ramsau-bei-berchtesgaden/wetter/

Ausrüstung

Alles, was für eine alpine Tagestour benötigt wird. Da es einige Stahlseile gibt, sind Klettersteighandschuhe nützlich. Auch ein Steinschlaghelm ist denkbar, wenn auch nur für kurze Passagen nützlich.

Sicherheitshinweise

Unterhalb der Eisbodenscharte können sich bis in den Juli hinein Schneefelder halten.

Der Aufstieg über die Eisbodenscharte ist ein schwieriger mit Drahtseilen gesicherter Abschnitt. Auch im Abstieg von der Schärtenspitze zur Blaueishütte gibt es versicherte Stellen.

Der Grat ist zwar breit und in westliche Richtung nicht steil abfallend, aber Schwindelfreiheit sollte gegeben sein.

Besonders im steilen Abstieg von der Schärtenspitze zur Blaueishütte ist die Steinschlaggefahr aufgrund der großen Beliebtheit sehr hoch.

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