Schwierigkeit |
schwer
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Aufstieg
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610 hm |
Abstieg
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610 hm |
Tiefster Punkt | 692 m |
Höchster Punkt | 1303 m |
Dauer
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5:00 h |
Strecke
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10,8 km |
Schneeschuhtour auf den Großen Falkenstein
Quelle/Autor: Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald
Die Tour
Anspruchsvolle Schneeschuhtour mit Gipfelerlebnis und einmaligen Ausblicken
Eine Gipfelüberschreitung mit Einkehrmöglichkeit im Schutzhaus, eine Windwurffläche, ein fast baumfreier Schachten und ein Urwaldrelikt reihen sich auf dieser sportlichen Schneeschuhtour aneinander. Start und Ziel ist am Ortseingang von Zwieslerwaldhaus, der höchste Punkt ist mit dem Gipfel des Großen Falkensteins (1315 m ü. NN) erreicht. Unterwegs gibt es immer wieder typische Nationalpark-Natur pur zu entdecken.
Autorentipp
Schwere Tour mit großen Höhenunterschieden und steilen, steinigen Passagen. Trittsicherheit und Kondition erforderlich. Einkehrmöglichkeiten in Zwieslerwaldhaus und im Falkensteinschutzhaus (Bitte erkundigen Sie sich vorab über die Öffnungszeiten).
Wegebeschaffenheit: 9,0 km ohne Winterdienst, 1,1 km gewalzt, 0,6 km geräumt
Info
Karte
Details
Kondition
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Erlebnis
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Beste Jahreszeit
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Wegbeschreibung
Start
Parkplatz P1 Zwieslerwaldhaus, Waldhausstraße 22, 94227 Lindberg
Ziel
Parkplatz P1 Zwieslerwaldhaus, Waldhausstraße 22, 94227 Lindberg
Weg
Tourenverlauf:
Zwieslerwaldhaus - Kleiner Falkenstein - Großer Falkenstein - Ruckowitzschachten - Mittelsteighütte - Zwieslerwaldhaus
Tourenbeschreibung:
Ausgehend vom Parkplatz P1 Zwieslerwaldhaus oder von der Igelbus-Haltestelle Zwieslerwaldhaus, Abzweig Wildniscamp (705 m ü. NN) folgen wir zunächst der Teerstraße in Richtung Ortsmitte. Wir biegen rechts ab und folgen der Markierung ,Eibe' in Richtung Falkenstein. (Achtung: Die Tour verläuft hier teils auf Loipen. Bitte nicht in die Loipenspur treten, sondern am Rand gehen!) Nach einem kurzen Wegstück durch den Wald erreichen wir einen weiteren Parkplatz.
Wir wandern weiter mit der ,Eibe' und gehen rechts bergauf auf einem Schotterweg. Bald verlässt die Eibe den Schotterweg und zweigt nach links auf einen schmalen Waldpfad ab. Kurz darauf treffen wir wieder auf die Loipe, folgen ihr wenige Meter nach links und verlassen sie gleich wieder nach rechts in den Wald. Hier im Kerngebiet des Nationalparks ist es besonders im Winter wichtig, ausschließlich die markierten Wege zu benutzen: Wildtiere müssen mit ihrer Energie gut haushalten, um die kalte und nahrungsarme Zeit zu überstehen. Besonders für Auerhühner kann jede einzelne Störung den Tod bedeuten! Stetig bergauf führt der Weg in Richtung Falkenstein. Auch an der folgenden Wegekreuzung orientieren wir uns an der Markierung ,Eibe'. Vorbei an steil aufragenden Felsen erreichen wir schließlich das Massiv des Kleinen Falkensteins. Über seine besondere Bedeutung für Tiere und Pflanzen erfahren wir mehr auf eine Informationstafel. Ein Abstecher auf die Felsnase (1190 m ü. NN) ist im Winter nicht zu empfehlen, da dieser steile und felsige Abschnitt bei Eis und Schnee gefährlich sein kann. Wir setzen den Aufstieg durch den Bergfichtenwald zum Großen Falkenstein (1315 m ü. NN) fort. Am Gipfel angekommen werden wir mit einem eindrucksvollen Ausblick belohnt.
Nach einer Gipfelrast oder einer Einkehr im Falkensteinschutzhaus (eingeschränkte Öffnungszeiten im Winter – bitte vorher informieren) steigen wir auf dem ,Goldsteig' ab in Richtung Zwieslerwaldhaus. Vorbei am Falkensteinschutzhaus zweigt der ,Goldsteig' nach rechts ab. Gerade führt der Weg durch große Kahlflächen. Hier wurde der Wald vom Orkan Kyrill im Jahr 2007 umgeworfen und das Holz in der Entwicklungszone des Nationalparks - gemäß den gesetzlichen Übergangsvorschriften bis 2027 - entnommen. An der nächsten Kreuzung halten wir uns links, queren weiter auf dem ,Goldsteig' die Kuppe, deren Windwurf bis auf einen kleinen Bereich komplett aufgearbeitet wurde. Hier kann man erahnen, wie sich die Fläche ohne menschlichen Eingriff entwickeln würde. Aufgeklappte Wurzelteller, Stämme und Kronen bieten unterschiedlichste Kleinlebensräume.
Wir folgen unserem ,Goldsteig' weiter bergab, bis sich der Ruckowitzschachten vor uns öffnet (1150 m ü. NN). Nachdem wir die Weidefläche überquert haben, fällt der Weg steiler ab. Wir überqueren schließlich wieder die Loipe und folgen dem ,Goldsteig' durch das Urwaldgebiet Mittelsteighütte (730 m ü. NN). An der nächsten Kreuzung steht eine Informationstafel über das Urwaldgebiet.
Wir halten uns links und folgen der Markierung ,Ameise' über eine Holzbrücke. Schließlich verlassen wir das Urwaldgebiet. Der Weg führt am Ortsrand von Zwieslerwaldhaus entlang, bis wir wieder die Teerstraße erreichen. Wenige hundert Meter nach links sind wir zurück am Parkplatz und der Igelbus-Haltestelle Zwieslerwaldhaus, Abzweig Wildniscamp.
Anreise
Öffentliche Verkehrsmittel
Igelbus-Haltestelle Zwieslerwaldhaus, Abzweigung Wildniscamp
(Falkenstein-Bus, Linie 7149)
Fahrpläne unter www.bayerwald-ticket.com
Fahrplanauskunft unter www.bayern-fahrplan.de http://www.bayern-fahrplan.de
Anfahrt
Parkplatz P1 Zwieslerwaldhaus
Waldhausstraße 22
94227 Lindberg
Parken
Parkplatz P1 Zwieslerwaldhaus (am Ortseingang links)
Weitere Informationen
Wissenswertes
Mit seinen 1315 Metern Höhe ist der Große Falkenstein ein beliebtes Ausflugsziel. Er ist durch zahlreiche Wanderwege erschlossen und im Sommer auch über einen Radweg gut erreichbar (Fahrradparkplätze sind ebenfalls vorhanden). Von dem felsigen Gipfel öffnet sich ein Panoramablick von Osser und Großem Arber bis zum Großen Rachel. Kurz unterhalb des Gipfels befindet sich das bewirtschaftete Falkensteinschutzhaus.
Als Schachten werden ehemalige Hochweiden inmitten der bewaldeten Höhenzüge bezeichnet. Seit dem 17. Jahrhundert wurde im Frühsommer Jungvieh auf die exponierten Wiesen getrieben und von Hirten beaufsichtigt. Die einzeln stehenden, markanten Bäume (oftmals Bergahorne) dienten als Schattenspender für Mensch und Tier. Natürlicherweise würden die Schachten im Lauf der Zeit wieder mit Wald zuwachsen. Da sie unter Denkmalschutz stehen, werden sie jedoch regelmäßig gepflegt und offen gehalten.
Das Urwaldgebiet Mittelsteighütte wurde bereits früh von der Holznutzung ausgeschlossen und schon 1914 zum Schongebiet erklärt. Im Jahr 1939 erhielt es schließlich den Status eines Schutzgebietes und wurde 1997 in den Nationalpark Bayerischer Wald integriert. Das über 45 ha große Gebiet zeichnet sich besonders durch einen sehr hohen Totholzanteil aus. Durch den konsequenten Schutz konnten hier viele seltene Tier-, Pflanzen- und Pilzarten überleben, allen voran solche, deren Existenz an starke stehende und liegende Totholzstämme gebunden ist.
Ausrüstung
Immer für gute Ausrüstung sorgen: Karte, festes Schuhwerk, Trinken, Erste Hilfe-Set, Schlechtwetterkleidung
Sicherheitshinweise
Immer richtig unterwegs:
- Umstürzende Bäume und herabfallendes Totholz beachten! Die Benutzung der Wege erfolgt auf eigene Gefahr, bei starkem Wind den Wald aus Sicherheitsgründen verlassen!
- Wegegebot in bestimmten Bereichen des Nationalparks zum Schutz bedrohter Tier- und Pflanzenarten.
- Bitte lassen Sie keinen Müll im Gelände zurück! Auch Hundekotbeutel oder Taschentücher haben in der Natur nichts zu suchen. Helfen Sie mit, unseren wilden Wald sauber zu halten. Danke!