Totenbretter

Quelle: Pilgerwege Deutschland, Autor: Fränkische St. Jakobus-Gesellschaft US

Neukirchen am Hl. Blut - Totenbretter

Beschreibung

Zum interessantesten alten Brauchtum gehören die Totenbretter im Bayerischen Wald. Man findet sie vereinzelt oder in langen Reihen u.a. an unter Baumgruppen.

Das Brett, auf dem der Verstorbene bis zur seiner Einsargung gelegen hat, wurde mit einer Inschrift versehen, bemalt und geschnitzt und wo der Verstorbene gelebt hatte, in die Erde gesetzt. Das Aufstellen dieser Bretter ist ein alter Brauch. Als es noch keine Leichenhäuser gab wickelte man den Leichnam in ein Leinentuch, nähte es zusammen und legte die Leiche auf ein Brett. Man bahrte auf dem Brett den erstarrten Leichnam bis zum Begräbnis auf. Die Leiche wurde auf dieser Unterlage festgebunden und zum Grab gebracht. Man ließ den Leichnam mitsamt dem Brett ins Grab hinunter, oder schob ihn - mit den Füßen voran - auf dem Brett schräg in die Grube, löste die Fesseln, zog es hoch, so dass der Leichnam auf den Grabboden rutschte. Daher kommt der alte Ausdruck "Brettlrutschen". Wenn das Brett nicht mit ins Grab wanderte, wurde es verbrannt, für weitere Todesfälle aufbewahrt oder zum Erinnerungszeichen an den Verstorbenen umgerstaltet - zum eigentlichen Totenbrett. 

 aus: www.tourinfra.com

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