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Trainmeusel * Häusl
Quelle: Outdoor im Gebürg, Autor: Robert Stein
Foto: Robert Stein, Outdoor im Gebürg
Beschreibung
www.outdoorimgebuerg.com/audio/g-schichtn/eppelein/#Eppelein-Spuk-Trainmeusel
Eppelein-Sage
Eppelein war längst tot. Von seiner Burg Dramaus ragten nur noch etliche zerfallene Mauerstöcke empor. Obwohl es allenthalben bekannt war, dass es in diesen Ruinen gewaltig spukte, wagte es doch ein Bäuerlein, auf diesem herrenlosen Grund ein Haus zu bauen. Schon während des Baus ereigneten sich höchst sonderbare Dinge. Was heute zuoberst war, fand man am anderen Morgen nicht selten zuunterst. Wo die Maurer einen Fensterstock setzten, zeigte sich tags darauf eine Türschwelle - und umgekehrt. Das Bäuerlein jedoch baute unentwegt weiter - und zog schließlich in seine neue „Ritterburg“, wie die Ortsbewohner das Häuslein scherzhaft nannten. Kaum legte sich die Familie den ersten Tag in ihrem neuen Haus zur Ruhe, als ein Treppauf-, Treppablaufen, Türenzuschlagen, Gegröle und Gepoltere losging, wie es zu Eppeleins Lebzeiten nicht schlimmer gewesen sein mag, wenn er seinen wilden Kumpanen ein wüstes Zechgelage gab! Dies Treiben wiederholte sich von Zeit zu Zeit, so dass die verängstigte Bauersfamilie schließlich ihr Häuschen verließ, niederriß und an anderer Stelle ein ruhiges Plätzchen zum Wohnen fand. In den Ruinen der „Ritterburg“ trieben die Gespenster ihr Unwesen fort - zu gewissen Zeiten um Mitternacht galoppierte gar ein Reiter im Dorf umher und verschwand schließlich, wie in Nebel zerfließend, in den Gewölben der Ruine. Derartige Geistergeschichten erzählte man sich im Dörfchen Trainmeusel lange Zeit - auch dann noch, als der Spuk längst aufgehört hatte. Die Geister seien heutzutage „gebannt“ - und durch diese „Bannung“ mag auch Eppeleins unsteter Geist endlich die ersehnte Ruhe gefunden haben.