Ummerstadter Kreuz

Quelle: DAV Sektion Coburg, Autor: Klaus Ritter

Beschreibung

Das „Ummerstadter Kreuz“ wurde zu einem wirklichen Mahn- und „Denkmal“ in Erinnerung an die unseelige Grenze  mitten durch Deutschland.

Ummerstadter Kreuz

Aufbau des Ummerstadter Kreuzes, 1963

Nach kurzer Planungszeit, wurde das Kreuz am 27.10.1963  mit einem Gottesdienst geweiht.

Der Termin war mit Bedacht gewählt worden, denn zum gleichen Zeitpunkt wurde in Ummerstadt, das man vom „Eichenbühl“ einsehen kann, Kirchweih gefeiert. Um die Sicht den Ummerstadtern auf das Kreuz und den Teilnehmern der Kreuzweihe auf Ummerstadt zu verwehren versuchte die Grenztruppe der DDR mit Nebelkerzen eine Sichtsperre aufzubauen und die Weihe des Kreuzes zu behindern.

Dies misslang gründlich, denn Pfarrer Steiner aus Gemünda ließ sich bei seiner besinnlichen und mahnenden Ansprache nicht beirren. Die Blaskapelle Autenhausen begleitete den Gottesdienst bei dem zahlreiche Kränze niedergelegt wurden. Die Veranstaltung wurde mit dem Vortrag eines Heimatgedichtes durch Otto Leuthäuser, einem ehemaligen Lehrer in Ummerstadt, beendet. Keiner von den 500 bis 600 Anwesenden verließ vorzeitig die Gedenkveranstaltung. Im Gegenteil durch die Rauchsäulen wurden aus den umliegenden Ortschaften mehr Neugierige aufmerksam und als der Grenztruppe der DDR schließlich die Nebeltöpfe ausgingen waren mehr Menschen am Kreuz als vorher.

Seit dieser Zeit steht das Kreuz an der gleichen Stelle und war in den ganzen Jahren bis zur Wiedervereinigung immer wieder Anlaufpunkt sowohl von Ummerstadtern als auch von vielen Menschen, die auf ihren Wanderungen und Spaziergängen das Kreuz zum Ziel hatten um von dort nach Ummerstadt hinein zu schauen. Das „Ummerstadter Kreuz“ wurde so, bis heute, zu einem wirklichen Mahn- und „Denkmal“ in Erinnerung an die unseelige Grenze  mitten durch Deutschland.

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