Urwaldrelikte im Norden des Nationalparks

Urwald Hans-Watzlik-Hain
Watzlikhain
Schwellhäusl
Schwellgraben
Wildnis Zwieslerwaldhaus
Immer richtig unterwegs

Die Tour

Wanderung zu imposanten alten Bäumen und durch neu entstehende Wildnis

Auf dieser einfachen Tour entdecken wir ein echtes Urwaldgebiet, den Hans-Watzlik-Hain, mit der größten Tanne im Bayerischen Wald und weiteren riesigen alten Bäumen. Das Schwellhäusl lockt mit bayerisch-böhmischer Küche zur Einkehr und liegt idyllisch an der Schmalzbachschwelle. Über den Hochbergsattel und durch wilde Nationalparkwälder führt der Weg nach Bayerisch Eisenstein und wieder zurück zum Ausgangspunkt.

Autorentipp

Einfach, aber ein längerer, mäßig steiler Anstieg.
Einkehrmöglichkeiten in Zwieslerwaldhaus, Bayerisch Eisenstein und im Schwellhäusl (Bitte informieren Sie sich vorab über die Öffnungszeiten).

Tipp: Die Tour können Sie auch am deutsch-tschechischen Grenzbahnhof in Bayerisch Eisenstein beginnen und enden lassen.

Info

Schwierigkeit
mittel
Aufstieg
290 hm
Abstieg
290 hm
Tiefster Punkt 672 m
Höchster Punkt 855 m
Dauer
4:30 h
Strecke
11,7 km

Details

Kondition
Erlebnis

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Parkplatz Brechhäuslau, Zwieslerwaldhaus, 94227 Lindberg

Ziel

Parkplatz Brechhäuslau, Zwieslerwaldhaus, 94227 Lindberg

Weg

Tourenverlauf:
Zwieslerwaldhaus - Hans-Watzlik-Hain - Schmalzbach-Schwelle/Schwellhäusl - Bayerisch Eisenstein - Zwieslerwaldhaus


Tourenbeschreibung:
Vom Parkplatz oder der Igelbus-Haltestelle Brechhäuslau in Zwieslerwaldhaus (690 m ü. NN) aus folgen wir zunächst der Markierung ,Schwarzstorch´ nach Westen in Richtung Schwellhäusl. In einer Senke überqueren wir die Deffernik und treffen auf eine Kreuzung. Wir wählen vom Rundweg mit der Markierung ,Schwarzstorch´ den rechten Arm, der auf einem breiten Schotterweg verläuft. Nach wenigen hundert Metern erreichen wir das Urwaldgebiet Hans-Watzlik-Hain. Auf einer Informationstafel werden hier die Besonderheiten dieses Reliktes erklärt. Von der großen Tanne führt ein schmaler Pfad parallel zum Forstweg durch den beeindruckenden Urwald (Achtung: Hier gibt es keine Markierung. Bei Schneelage bitte nur benutzen, wenn die Ranger zur Orientierung bereits eine Schneeschuhspur angelegt haben!). Wo dieser wieder auf den breiten Schotterweg trifft, halten wir uns links und wandern weiter zum Schwellhäusl. Die Ausflugsgaststätte liegt idyllisch an der Schmalzbach-Schwelle (745 m ü. NN), einem ursprünglich für die Holztrift erbauten Stausee. Häufig können wir hier in Ufernähe angenagte Bäume erkennen, typische Spuren für die Anwesenheit von Bibern.
 
An der Schmalzbach-Schwelle halten wir uns rechts und folgen der Markierung ,Bussard´ in Richtung Bayerisch Eisenstein. Es folgt der einzige längere Aufstieg der Wanderung. Nach einiger Zeit queren wir einen Schotterwege. An der kommenden Kreuzung halten wir uns links bis wir erneut auf einen Schotterweg stoßen. Diesem folgen wir ein kurzes Stück nach rechts und treffen auf die Schutzhütte Hochbergsattel, dem höchsten Punkt der heutigen Wanderung (847 m ü. NN).

Der ,Bussard´ weist nun rechts in den Wald hinein. Wir folgen ihm, kreuzen ein weiteres Mal einen Schotterweg und gelangen schließlich an eine Kreuzung. Hier steigen wir rechts ab nach Bayerisch Eisenstein (720 m ü. NN). Im Ort angekommen wandern wir stets mit dem ,Bussard´ zunächst nach links, vorbei am Wanderpark, und folgen anschließend für kurze Zeit der Hauptstraße. Bald zweigt der Weg nach links ab, bevor wir den Ort auf einer Forststraße wieder verlassen.
 
Nach 200 m zweigen wir nach links wieder mit dem ,Bussard´ ab und sind wieder im Nationalpark. Der Weg steigt sanft an bis zu einem Schotterweg, dem wir nach rechts ca. einem Kilometer weit folgen, bis der ,Bussard´ ihn wieder nach links verlässt. Der Waldpfad führt uns am Hang entlang zum Eisernen Kreuz (790 m ü. NN). Geradeaus an der Schutzhütte vorbei leitet uns der ,Bussard´ schließlich zurück zur Schmalzbach-Schwelle. An der Ausflugsgaststätte wechseln wir unsere Markierung und wählen den zweiten Teil des Rundweges ,Schwarzstorch´ nach rechts in Richtung Schwellsteig. Der Schwemmkanal zu unserer Linken diente früher der Wasserzufuhr aus der Deffernik in die Schmalzbach-Schwelle, um eine effiziente Holztrift zu ermöglichen. Zurück an der uns bereits bekannten Wegegabelung überqueren wir wie auf dem Hinweg in der Senke die Deffernik und erreichen mit der Markierung ,Schwarzstorch´ schließlich wieder den Ausgangspunkt unserer Tour.

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

Igelbus-Haltestelle Zwieslerwaldhaus, Brechhäuslau
(Falkenstein-Bus, Linie 7150)
Fahrpläne unter www.bayerwald-ticket.com

Anfahrt

Zwieslerwaldhaus, 94227 Lindberg

Parken

Parkplatz Brechhäuslau, GPS 49.096588, 13.237619

Weitere Informationen

Wissenswertes

Der Schwarzstorch (Ciconia nigra) lebt im Gegensatz zu seinem größeren Verwandten, dem Weißstorch sehr zurückgezogen und ist in Deutschland nur noch selten zu finden. Als Lebensraum bevorzugt er naturnahe Laubwälder mit Feuchtgebieten und Gewässern, in denen er kleine Fische und andere Wasserbewohner jagt. Er ist sehr empfindlich und neigt bei Störungen dazu, seine Brut aufzugeben, weshalb nicht nur die Tiere selbst, sondern auch die Horststandorte unter strengem Schutz stehen. Den Winter verbringt der Zugvogel in Afrika.
 
Das Urwaldrelikt Hans-Watzlik-Hain wurde bereits im Jahr 1950 als Schutzgebiet ausgewiesen. Der Baumbestand besteht aus teils jahrhundertealten Tannen, Buchen und Fichten. Mit einer Höhe von über 52 Metern ist die Große Tanne am Beginn des kurzen Erlebnisweges (Wegegebot!) der größte Baum des ganzen Nationalparks. Benannt wurde das Gebiet nach Hans Watzlik, einem deutsch-böhmischen Schriftsteller.
 
Als Schwelle oder häufiger Klause werden künstliche Stauseen bezeichnet, die besonders im 19. Jahrhundert für die Holztrift erbaut wurden. Mit Hilfe des aufgestauten Wassers schwemmte man die unterhalb der Schwelle in den Bergbach eingeworfenen Baumstämme aus dem Wald. Häufig wurden deshalb auch die Bergbäche unterhalb der Schwellen befestigt und begradigt. Einige gut erhaltene Triftanlagen stehen heute unter Denkmalschutz.

Ausrüstung

Immer für gute Ausrüstung sorgen: Karte, festes Schuhwerk, Trinken, Erste Hilfe-Set, Schlechtwetterkleidung

Sicherheitshinweise

Immer richtig unterwegs:

  • Umstürzende Bäume und herabfallendes Totholz beachten! Die Benutzung der Wege erfolgt auf eigene Gefahr, bei starkem Wind den Wald aus Sicherheitsgründen verlassen!
  • Wegegebot in bestimmten Bereichen des Nationalparks zum Schutz bedrohter Tier- und Pflanzenarten.
  • Bitte lassen Sie keinen Müll im Gelände zurück! Auch Hundekotbeutel oder Taschentücher haben in der Natur nichts zu suchen. Helfen Sie mit, unseren wilden Wald sauber zu halten. Danke!

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