Villa Dressel | Nüziders

Die Villa Dressel ist bis heute ein sichtbarer Ausdruck der industriellen „Gründerzeit“ in Nüziders um 1900, einer Zeit des Aufschwungs im Zuge der Industrialisierung.

Das Gebäude ist nach einem bedeutenden Mann aus Nüziders benannt – Gabriel Dressel (1867-1943), aus der Familie mit dem Vulgonamen „s´Rota“. Der gelernte Tischlermeister hatte zunächst bei einem bekannten Holzhandelsunternehmen in Zürich gearbeitet, bevor er um 1890 gemeinsam mit dem Südtiroler Tischlermeister Franz Pauli das Holzwerk „Dressel und Pauli“ in Nüziders begründete. Als Produktionswerkstätte diente ein ehemaliges Bauernanwesen gegenüber des Gasthauses Krone. Diese wurde immer mehr ausgebaut, womit eine industrielle Fertigung von Möbeln ermöglicht wurde. Ein eigenes Sägewerk mit zwei Gattersägen und ein E-Kraftwerk zählten ebenfalls zum Betrieb. Vor dem Ersten Weltkrieg bot „Dressel und Pauli“ rund 30 Mitarbeitern eine Arbeitsstätte. Die hier gefertigten Spezialmöbel für Kasernen, Bahnhöfe, Postämter und andere Gebäude fanden in der gesamten Österreichisch-Ungarischen Monarchie Abnehmer. Nach dem Ersten Weltkrieg gingen diese wichtigen Absatzmärkte verloren, weshalb der Betrieb schließlich an ein Holzhandelshaus verkauft werden musste. 1941 stellte auch dieses den Betrieb in Nüziders ein. Die Villa Dressel wurde 1904 errichtet und erinnert an die Zeit der Hochblüte der Firma Dressel und Pauli. Die Pläne stammten von Johann Häusle und stellen einen Mix aus Heimatstil und Jugendstil dar. Nach dem Tod von Gabriel Dressel wurde die Villa von seinen Töchtern verkauft. Sie wurde 1974 umfassend renoviert und zählte lange Zeit zu den repräsentativsten Gebäuden innerhalb der Gemeinde Nüziders. Hier geht es zum Video: https://www.youtube.com/watch?v=eYL4V5V0cpM