Schwierigkeit |
schwer
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Aufstieg
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2679 hm |
Abstieg
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2178 hm |
Tiefster Punkt |
Finkenberg 865 m |
Höchster Punkt |
Vordere Grinbergspitze 2765 m |
Dauer
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18:00 h |
Strecke
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27,4 km |
Vordere Grinbergspitze und Tettensjoch - Zwei Tage, zwei Gipfel am Tuxerhauptkamm
Quelle: AV-alpenvereinaktiv.com, Autor: Hochgebirgs-Naturpark Zillertaler Alpen
Die Tour
Tag 1: Teufelsbrücke - Gamshütte - Vordere Grinbergspitze - Gamshütte
Tag 2: Gamshütte - Lachtalscharte - Elsalm - Kreuzjoch - Tettensjoch - Löschbodenalm - Grieralm- Madseit
Aussichtsreiche Tour abseits des großen Trubels. Die Übernachtung auf der urigen Gamshütte ist schon ein Erlebnis für sich. Die Besteigung der Vorderen Grinbergspitze verlangt einiges an Können und übersteigt die Anforderungen einer gewöhnlichen Bergwanderung. Der Weg über die Lachtalscharte, das Kreuzjoch bis nach Madseit bietet Einsamkeit und fordert den ausdauernden Bergwanderer.
Autorentipp
Das Bergbauern Museum in der Höllensteinhütte gegen Ende der Tour ist definitv einen Besuch wert.
Info
Karte
Details
Kondition
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Erlebnis
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Landschaft
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Technik |
Beste Jahreszeit
Wegbeschreibung
Start
Bushaltestelle Teufelsbrücke
Ziel
Bushaltestelle Madseit Ort
Weg
Tag 1:
Von der Bushaltestelle geht es schwindelerregend über die Teufelsbrücke, tief unter uns die Tuxer Klamm, zum Ortsteil Dornau. Nach der Brücke schwenken wir rechts in die breite Straße ein, welche uns leicht ansteigend zum Finkenberger Sportplatz führt. Kurz danach beginnt der Hermann-Hecht-Weg, auf dem wir uns durch den Wald nach oben winden. Der ist ein echtes Naturerlebnis, als Naturwaldreservat ist bereits seit 20 Jahren der Natur, Wildnis und Forschung überlassen. Der Weg quert mehrmals die Forststraße und schlängelt sich vorbei an unzähligen Himbeersträuchern geschickt durch das Baumgewirr. Auf einer Lichtung treffen wir auf einen Unterstand, der sich mit einem Ausblick auf das Bergsteigerdorf Ginzling bestens für eine Pause eignet. Der Wald wird nun zusehends lichter und wir erhaschen den einen oder anderen Blick auf die 3000er-Kulisse der Zillertaler Alpen, bis ganz unverhofft die Gamshütte (1.921 m) hinter den letzten Baumwipfeln hervorblitzt. Völlig frei stehend, wie ein Adlerhorst, thront die Schutzhütte der DAV-Sektion Otterfing über dem Zemm- und Tuxertal. Von diesem einzigartigen Aussichtspunkt steigen wir im Zickzack südwestwärts den Rücken hinauf, wo sich unsere Gipfelroute auf 2.080 m vom Berliner Höhenweg trennt. Ab jetzt wird es einsam. Der steile Höhenrücken gibt uns den Weg durch das von Zwergsträuchern durchsetzte Gelände vor. Allmählich tritt der Bewuchs zu Gunsten von Blockschuttgelände zurück und ein wuchtiger Blockgrat bestimmt von nun das Bild. Die Steigspuren weisen uns den Weg des geringsten Widerstandes, der uns zuerst rechts des Grates und später wieder auf den Grat führt. In weitere Folge gilt es das Blockchaos zu überwinden, das uns Schwierigkeiten bis zu 1+ (UIAA) beschert. Am Ende des Steinlabyrinths kommen wir in einem langen Linksbogen auf den Gipfel der Vorderen Grinbergspitze (2.765 m). Für den Abstieg zu unserem wohlverdienten Nachtlager auf der Gamshütte nehmen wir den gleichen Weg wie beim Aufstieg.
Tag 2:
Frisch und ausgeruht starten wir auf die zweite Etappe. Direkt bei der Hütte beginnt der Rudolf-Stöckl-Weg (Nr. 534). Er führt uns in angenehmer Steigung durch das Grinbergkar zu einer Baumgruppe. Ab hier wird der Weg anspruchsvoller und Seilversicherungen erleichtern das Vorankommen. Wir queren unterhalb der mächtigen Nordwand des Spitzeggs in die Lachtalscharte. Hier führt der Weg den Abhang hinunter und dann sanft in ein Waldstück. Über eine kleine Schwelle kommen wir gemächlich auf der Elsalm (1.865 m) an. Oberhalb der landschaftlich traumhaft gelegenen Elsalm führt uns der anfangs schwach markierte Weg auf das Kreuzjoch (2.178). Ein kurzer Abstecher führt uns in rund 30 Min. auf den lohnenswerten Gipfel des Tettensjochs (2.276 m). Die anschließenden sanften Almweiden, die uns westlich des Kreuzjoches erwarten, führen uns in den Rötboden. Bei einem Blick nach Westen zieht uns der große Felsausbruch, der ein großes Loch in der vor uns liegenden Felswand zurückließ, in seinen Bann. Könnte das Tal deswegen Höllensteintal heißen, weil man früher hier den Eingang in die Hölle vermutet hat? Es bleibt eine Vermutung. Bei der Löschbodenalm kreuzen wir ein letztes Mal den Fahrweg und entscheiden, ob wir einen kurzen Abstecher zum Bergbauernmuseum in der Höllensteinhütte unternehmen und uns eine Stärkung auf der urigen Hütte gönnen. Unabhängig von unserer Entscheidung führt uns der weitere Weg auf gut markierten Pfaden (Nr. 20) zur Grieralm und dem gleichnamigen, lieblich in die Landschaft eingebetteten Gebirgsteich der Griererlacke. Danach geht es kurz den Fahrweg bergan wo bald darauf unser Weg Nr. 20 direkt zur Tulferalm hinab führt. Von hier aus geleiten uns über den Weg Nr. 22 anfangs Latschen und Lärchen, später Fichten durch den lichten Bergwald bis nach Madseit zur Bushaltestelle.
Anreise
Öffentliche Verkehrsmittel
An- und Rückreise ab Mayrhofen nach Finkenberg:
Die Linie 4104Mayrhofen – Hintertux verkehrt von Anfang Juni bis Anfang Oktober in beide Richtungen. Die Frequenz ist im Sommer meisteins halbstündlich in der restlichen Zeit unterschiedlich.
Anfahrt
Auf der Inntalautobahn bis Anschlussstelle Wiesing. Danach bis Finkenberg.
Parken
Beschränkte Parkmöglichkeiten
Weitere Informationen
Die Gamshütte ist Teil des beliebten Berliner Höhenwegs, daher empfiehlt es sich, eine Übernachtung frühzeitig zu reservieren.
Am Rande… Almen eine Zukunft geben
Almen kämpfen mit dem aktuellen Strukturwandel in Wirtschaft und Gesellschaft, vielem Almen sind in ihrer Existenz bedroht oder wurden bereits aufgelassen. So fehlt den Bergbauern größtenteils auch die Zeit, die Almflächen von Steinen zu befreien und die Lesesteinmauern zu erhalten bzw. sie vor der Verbuschung oder gar Verwaldung zu bewahren. Der Hochgebirgs-Naturpark Zillertaler Alpen organisiert in Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Alpenverein jedes Jahr einige Freiwilligenprojekte in der Region, um die Almbewirtschafter bei diesen Tätigkeiten zu unterstützen. Auch im Tuxertal waren bzw. sind die Freiwilligen aktuell auf der Elsalm, der Grieralm und der Löschbodenalm im Einsatz.
Unter Schwenden versteht man das Entfernen von Zwergsträuchern wie Latschen oder Wacholder, welche die Weideflächen in wenigen Jahren überwuchern können und so wertvolle Futterflächen unbrauchbar machen. Und hat die Verbuschung einmal begonnen, dauert es nur ein paar Jahre bis auch die ersten Bäume die früheren Weiden bedecken. Neben dem Verlust an Futterfläche bedeutet das auch einen großen Verlust für die Artenvielfalt, denn unter bzw. zwischen den Latschen haben viele Blütenpflanzen keinen Platz mehr.
Die Erhaltung der offenen Almflächen ist also aus mehreren Gründen wichtig. Sie sind auch ein wichtiges Mosaik im abwechslungsreichen alpinen Landschaftsbild und Teil der Ästhetik der alpinen Kulturlandschaft, die Einheimische und Gäste gleichermaßen schätzen. Daneben bieten einige Almen auch Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten, wovon der Tourismus sowohl im Sommer, als auch im Winter profitiert. Und nicht zuletzt sind bewirtschaftetet Almen wichtig, um Naturgefahren wie Muren oder Lawinen zu vermeiden. Werden Almflächen nicht mehr beweidet und gepflegt, bedeutet das oftmals eine Gefährdung darunter liegender Siedlungen oder menschlicher Infrastruktur.
Ausrüstung
Wanderschuhe sehr empfehlenswert
Sicherheitshinweise
Teilweise weglos, kürzere seilversicherte Stellen, kurze Blockkletterei (Schwierigkeit 1+)