Schwierigkeit |
II-
30°
schwer
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Aufstieg
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1900 hm |
Abstieg
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1900 hm |
Tiefster Punkt |
Parkplatz "Sulzenauhütte" 1590 m |
Höchster Punkt |
Wilder Freiger 3418 m |
Dauer
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8:00 h |
Strecke
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22,3 km |
Wilder Freiger - über Lübecker Steig und Seescharte
Quelle: Alpenverein Innsbruck, Autor: Josef Essl
Die Tour
Eine landschaftlich abwechslungsreiche Hochtour über den Lübecker Steig auf einen der höchsten Gipfel der Stubaier Alpen. Der Grünausee, am Fuße des Wilden Freiger, zählt wohl zu den schönsten Hochgebirgsseen Tirols.
Vom Parkplatz "Sulzenauhütte" über den Steig zur Sulzenaualm und anschließend in einigen Kehren hinauf zur Sulzenauhütte. Weiter südwestlich über die Brücke, vorbei an der "Blauen Lacke" entlang des Lübecker Steiges bis zum Beginn der Fernerstube. Über den Gletscher bis zur Lübecker-Scharte 3144 m. Über die mitunter seilversicherte Gratschneide bis zum Übergang zum Übeltalferner bzw. zur Müllerhütte. Zuletzt über die versicherte Gratschneide zum Gipfel des Wilden Freiger. Vom Gipfel in südöstlicher Richtung bis zum Signalgipfel mit seinem Sendemasten und anschließend über Schutt und in weiterer Folge über den linken Rand des Grüblferners und den folgenden Gratrücken hinunter bis kurz vor die Seescharte. Zu Beginn über ein Firnfeld und in weiterer Folge über einen Steig zum wunderschönen Grünausee. Weiter talwärts, um anschließend nochmals kurz zum "Übergschritt" aufzusteigen. Kurz hinunter, erreicht man wieder die Sulzenauhütte. Von hier erfolgt der Abstieg gleich wie der Aufstieg zur Sulzenaualm und zuletzt zum Parkplatz.
Autorentipp
Wenn man die Rundtour über den Lübecker Steig zum Wilden Freiger und den Abstieg über den Grünausee für einen Tag einplant, sollte der Start der Tour aufgrund der Länge, der Zeitdauer und der beträchtlichen Höhenmeter früh erfolgen. Es besteht natürlich auch die Möglichkeit diese Tour auf 2 Tage aufzuteilen und auf der Sulzenauhütte zu nächtigen.
Info
Karte
Details
Seillänge | 1 x 30 m |
Kondition
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Erlebnis
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Landschaft
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Gefahrenpotential
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Exposition |
N
O
S
W
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Beste Jahreszeit
Wegbeschreibung
Start
Parkplatz Ausgangspunkt Sulzenau Hütte (1590 m)
Ziel
Parkplatz Ausgangspunkt Sulzenau Hütte (1590 m)
Weg
Vom kleinen Parkplatz "Sulzenauhütte" queren wir die Brücke über die Ruetz und folgen sogleich rechterhand dem in angenehmer Steilheit angelegten Steig durch den Wald "Rauher Lehner" hinauf zum Sulzegga, wo sich die Bergstation der Materialseilbahn für die Sulzenaualm befindet. Um diesen Kopf herum, geht der Steig in einen Güterweg über und entlang des rauschenden Sulzaubaches erreichen wir über das wunderschöne "Moos" die Sulzenaualm (1857 m). An dieser geht es, mit Blick auf den vor uns in die Tiefe rauschenden imposanten Wasserfall, noch ein Stück taleinwärts, bevor rechterhand der Steig in zahlreichen Kehren über eine Geländestufe hinauf zur Sulzenauhütte führt. Nach gut 350 Höhenmetern von der Sulzenaualm, erreichen wir die schön gelegene Sulzenauhütte (2191 m). Wir folgen nun dem Steig 102 ein Stück in südwestlicher Richtung bis zur Wegkreuzung, wo wir linkerhand dem Steig zur "Blauen Lacke" bzw. mit dem Hinweis "Lübecker Steig" folgen. Mit Blick auf den Sulzenauferner queren wir den Gletscherbach und steigen anschließend am Lübecker Steig auf der Seitenmoräne und oberhalb der Blauen Lacke stetig bergan. Auf knapp 2500 m lassen wir den Steig linkerhand in Richtung Aperer Freiger liegen und folgen dem Anstieg geradeaus in Richtung Fernerstube. Wir befinden uns hier auf dem Steig 136. Noch ist der Steig deutlich erkennbar, doch mit Fortdauer und bedingt durch den Gletscherrückgang muss man genau auf die Markierungen achten. Nach einem kurzen Abstieg auf ca. 2750 m ist es nun einfacher die Tour über den Gletscher der Fernerstube fortzusetzen. Mit Leichtsteigeisen und angeseilt steigen wir zu Beginn sanft über den Gletscher auf. Den Gletscherbruch vor Augen, sollte man den weiteren Anstieg eher in die Mitte des Gletschers verlagern (ist durch den Gletscherrückgang wohl jedes Jahr anders) und anschließend in einem Linksbogen den Gletscherbruch umgehen. Vorhandene Spalten können gut umgangen werden. Im oberen Teil der Fernerstube wird der Gletscher wieder aufgrund seiner geringen Hangneigung sehr spaltenarm. Die markante Einschartung (= Lübecker Scharte) steuern wir direkt an. Wir verlassen auf 3144 m den Gletscher, packen unsere Steigeisen und das Seil wieder in den Rucksack und folgen der Gratschneide des Nordwestgrates in anregender leichter Kletterei hinauf zum Sattel. Exponierte Stellen sind dabei immer wieder mit Seilsicherungen versehen. Dennoch ist Schwindelfreiheit und Trittsicherheit ein wichtiger Begleiter. Am Sattel (ca. 3320 m) angelangt, der mittlerweile auch der offizielle Übergang zur Müllerhütte oder zum Becherhaus darstellt, folgen nun gut 100 Höhenmeter über den Südwestgrat bis zum Gipfel des Wilden Freiger. Der Anstieg mit imposanten Tiefblicken auf den Übeltalferner und einem Perlenkranz herrlicher Gipfelziele ist mitunter etwas luftig. Doch die Seilsicherungen helfen die schwierigen Stellen gut meistern. Am Wilden Freiger (3418 m) angelangt, gilt es einmal die imposante Bergkulisse zu genießen, bevor der Abstieg über den Südostrücken zum Signalgipfel erfolgt. Nur zu Beginn muss etwas steiler abgestiegen werden, bevor der Weiterweg unschwierig ist. Vorbei an einer verfallenen Zollhütte, erreichen wir nach wenigen Minuten den Signalgipfel (3392 m) mit seinem Sendemasten. Der Gletscher ist in diesem Bereich bereits verschwunden und so steigen wir über Schutt in etwa am Grenzverlauf zwischen Nord- und Südtirol bis auf ca. 3290 m ab, bevor wir den Grüblferner betreten. Bei ungünstigen Verhältnissen können bei dieser kurzen Steilstufe nochmals Steigeisen ratsam sein, insbesondere wenn man auch den weiteren Abstieg über den Gletscher wählt. Wir folgen jedoch dem Gletscher am Rand ein Stück hinunter und wechseln anschließend sogleich linkerhand zum Felsrücken mit der Kote 3222 m. Über diesen Rücken auf gut sichtbarem Steig geht es rasch talwärts, wobei aber auch hier Trittsicherheit notwendig ist. Dabei werden kleine Firnfelder und Tälchen überwunden. Man könnte beim Abstieg noch einen Abstecher auf das Gamsspitzl machen, wir folgen aber dem Gratverlauf rechterhand hinunter bis zur Seescharte (2762 m). Wegtafeln weisen hier zur Sulzenauhütte bzw. zur Nürnberger Hütte. Wir wählen den Abstieg in Richtung Sulzenauhütte und gelangen nach der Scharte zu einem steilen Nordhang, der oft in den Sommer hinein von einem Firnfeld bedeckt ist (ist das Firnfeld hart, sollte man aufgrund der Steilheit die Steigeisen anziehen). Wir verlieren rasch an Höhe und schon bald erreichen wir wieder trockenen und schneefreien Boden. Der weitere Abstieg führt durch Kare und Mulden und öffnet plötzlich einen Blick auf den atemberaubenden Grünausee. Die Farbe des Wassers erinnert dabei an das Meer, so türkisblau verzaubert dieser große See die Landschaft. Nach einer Rast geht es nochmals ein Stück talwärts. Dabei überqueren wir zweimal den Bach und münden schließlich in die "Leo-Schöpf-Route" ein. Ein kurzes Stück flach, folgt nochmals ein kurzer Anstieg hinauf zum "Übergschritt", bevor wir kurz danach die Sulzenauhütte erreichen. Der weitere Abstieg ins Tal erfolgt wie der Aufstieg.
Anreise
Öffentliche Verkehrsmittel
Mit der Bahn bis Innsbruck Hbhf. (www.oebb.at) und weiter mit dem Postbus 590a oder 590b von Innsbruck Hbhf. bis zur Haltestelle Neustift i. Stubaital/Sulzenauhütte (www.postbus.at).
Anfahrt
Von Norden kommend auf der Inntalautobahn A12 in Richtung Brenner und auf der Brennerautobahn A13 bis zur Ausfahrt Stubai (vignetten- und mautpflichtig). Weiter auf der Bundesstraße 183 ins hintere Stubaital bis zum Parkplatz mit dem Ausgangspunkt zur Sulzenauhütte. Alternativ kann die Anfahrt ins Stubaital auch über die Brennerbundesstraße 182 gewählt werden.
Von Süden kommend auf der Brennerautobahn A13 bis zur Ausfahrt Stubaital (mautpflichtig). Weiter siehe oben.
Parken
Ein kleiner Parkplatz beim Ausgangspunkt zur Sulzenauhütte. Sollte der Parkplatz besetzt sein, gibt es weitere Parkmöglichkeiten kurz zuvor bei der Grawaalm.
Weitere Informationen
Sulzenaualm (1857 m): Tel. +43/(0)676/5603090, E-mail: schoepf.d@gmx.at, www.sulzenau-alm.at, über den Sommer von Anfang Juli bis Anfang September von Mittwoch bis Sonntag geöffnet.
Sulzenauhütte (2191 m, DAV): Tel. +43/(0)5226/24320, E-mail: info@sulzenauhuette.at, geöffnet von Mitte Juni bis Anfang Oktober
Ausrüstung
Hochalpine Ausrüstung mit Gurt, Seil, Pickel und (Leicht)Steigeisen. Darüber hinaus ist ein Erste Hilfe-Paket, Wechselwäsche, Sonnenbrille, Regenschutz, optional auch Handschuhe, Kappe oder Stirnband mitzuführen. Nicht fehlen darf eine Jause und genügend Flüssigkeit. Für den Gratanstieg zum Wilden Freiger bietet eine Bandschlinge mit Karabiner eine entsprechende Sicherheit.
Sicherheitshinweise
Die Hochtour über den Lübecker Steig führt über den Gletscher der Fernerstube und über den durchaus ausgesetzten Nordwest- und Nordostgrat zum Wilden Freiger. Auch wenn der Grat an den neuralgischen Punkten versichert ist, benötigt es eine absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Der Abstieg vom Wilden Freiger kann einerseits über den Grüblferner oder linkerhand über den Gratrücken erfolgen, der mitunter recht steil ist.