Schwierigkeit |
mittel
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Aufstieg
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163 hm |
Abstieg
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163 hm |
Tiefster Punkt | 114 m |
Höchster Punkt | 237 m |
Dauer
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2:11 h |
Strecke
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30,8 km |
Wo Bayern und Hessen Tür an Tür wohnen
Quelle: Fränkische Nachrichten Verlags-GmbH, Autor: Christian Bach - Holger Watzka
Die Tour
Die "Odenwald-Bachgau-Tour", wie sie der Tourismusverband Spessart-Mainland in seiner Broschüre "20 & 2 Radtouren" beschreibt, bietet zwischen Niedernberg und Obernburg ein Stück Main-Radweg für gemütliche Genussradler, aber auch die Möglichkeit, seine Wadenmuskulatur zwischen Mömlingen und Großostheim kennen zu lernen.
Start ist in Obernburg am Main. Schon die Anreise kann zu einem wirklichen Erlebnis werden. Egal ob mit der Westfrankenbahn über Wertheim und Miltenberg oder ab Aschaffenburg. Mit dem Auto bietet sich die Strecke am Main entlang an, aber auch eine Anfahrt durch die Südwestecke des Spessarts hat seinen Reiz. Mit Bahn oder auf der Straße - ab Bahnhof Elsenfeld wird der Main überquert, im Bereich der Fußgängerbrücke gibt es ausreichend Parkmöglichkeiten.
Bevor man sich in den Sattel schwingt, lohnt es sich, ein paar Schritte zu gehen. Im Bereich der Fußgängerbrücke stand einst das Stadttor hin zum Main. Es ist schon fast Pflicht, hier zu verweilen. Die Kochsmühle, eine weit über die Region hinaus bekannte Kleinkunstbühne, lädt zum Lachen ein. Und der wohl berühmteste, lebende Sohn der Stadt hat hier Heimspiel: Urban Priol, Mitbegründer und einst künstlerischer Leiter der Kochsmühle.
Sehr gepflegt ist der angrenzende Rosengarten, das Plätschern des Springbrunnes lässt Spielraum für Träumereien. Fast schon märchenhaft, der Blick auf den schönsten Turm der ehemaligen Stadtbefestigung, den Almosenturm. In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich das Römermuseum, hier werden Funde aus dem Kastell Nemaninga präsentiert. Lange vor den Radlern waren schon die Römer in Obernburg.
Ab hier wird in die Pedale getreten, zunächst immer mainaufwärts bis zur Mündung der Mömling in den Main. "Mömling" oder "Mümling"? Beide Schreibweisen sind zu finden. Die Mümling entspringt in Beerfelden im hessischen Odenwald, nur die letzten acht Kilometer vor der Mündung in den Main fließt sie durch Bayern und heißt hier Mömling.
Nach Querung der Mömling geht es bachaufwärts nach Eisenbach, danach weiter in diesem reizvollen Wiesengrund nach Mömlingen. Der 5000-Seelen-Ort direkt an der Landesgrenze zwischen Bayern und Hessen bezeichnet sich selbst als das „Tor zum Odenwald“. Bei manch einem neueren Gebäude sieht man durch geschmacklich durchaus diskussionswürdige oberbayerische Elemente im Baustil das eindeutige Bekenntnis des Bauherrn zum Freistaat. Hingegen ist die Sprache der Menschen hier schon stark hessisch eingefärbt. Kein Wunder, dass am Wegrand für ein Vereinsfest grenzüberschreitend geworben wird: „Hessische Speisen zu Bayerischen Preisen.“
Nach Mömlingen kommt der Abschnitt für die Wadenmuskulatur. Durch Ackerlandschaft geht es fortan bergauf. Nach dem Anstieg wird man mit einem herrlichen Ausblicke in den Spessart und das Maintal belohnt. Es lohnt sich, auf der Höhe zu verweilen, in der Ferne ist Aschaffenburg und Mainaschaff zu erkennen. Eine durchgängige Wegemarkierung gibt es nicht, aber mit gesundem Menschenverstand und den redseligen Menschen am Wegesrand kann man eigentlich gar nichts falsch machen.
Nach jedem anstrengenden Aufstieg gibt es zur Belohnung die Abfahrt: Großostheim liegt unten im Tal. Weinbau wird hier betrieben, das Klima ist mild. Der Untermain gilt als die kleinste fränkische Weinbauregion. Die Geschichte der näheren Umgebung wird im Bachgau Museum erzählt, ein stattliches Gebäude im Herzen des Ortes. Hier erfährt man, wie die Menschen sich einst ihr Einkommen sicherten.
Führte der erste Abschnitt der Tour durch weitestgehend landwirtschaftlich genutzte Naturlandschaft, so wird es jetzt lauter, in Richtung Niedernberg wird das mit mehreren Straßen mit überörtlicher Bedeutung erschlossene Maintal auch hörbar.
Zurück am Main geht es weiter auf einem dammähnlichen Radwegabschnitt. Im Bereich des Badesees lohnt ein Blick zum Seehotel, ein nobler Badestrand macht Lust auf Süden. Weiter geht es mainaufwärts, und jeder Handballfreund kann mit dem nächsten Ort etwas anfangen: Großwallstadt. Deutsche Meister, Olympiateilnehmer, Europapokalsieger und Weltmeister sind hier zuhause. Handballerlegenden wie Manfred Hofmann und Kurt Klühspies haben in der Welt des Handballs den Namen ihres TV zu einer hochgeschätzten Größe werden lassen. Nun ein Fotostopp am Radweg: Die Kirche in Flussnähe ist ein Blickfang.
Vorbei an der Mainschleuse geht es unmittelbar am Fluss entlang, in der Ferne ist schon Obernburg, der Start und jetzt das Ziel der Odenwald-Bachgau-Tour, zu erkennen. Bilanz der Tour: Knapp drei Stunden unterwegs, viele lohnenswerte Fotomotive am Wegrand, etwas über 30 Kilometer gefahren und am Ende ein kühles Getränk zur Belohnung in unmittelbarer Nachbarschaft des Römermuseums. Ein Lächeln, nicht nur wegen der Erfrischung, gibt es zum frohen Ende der Odenwald-Bachgau-Tour, denn in Obernburg ist das Lachen daheim. Einen Steinwurf entfernt wirbt die Kochsmühle mit einem Zitat von Charles Dickens: „Nichts in der Welt ist ansteckender wie Gelächter und gute Laune.“ Und wer will bestreiten, dass Bewegung mit dem Fahrrad an der frischen Luft nicht auch zur guten Laune beiträgt!
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Wegbeschreibung
Start
Obernburg a. Main, Fußgängerbrücke über den Main
Ziel
Obernburg a. Main, Fußgängerbrücke über den Main
Anreise
Öffentliche Verkehrsmittel
Eine Anreise mit der Bahn ist bis Bahnhof Elsenfeld möglich; vom Bahnhof gelangt man auf der Fußgängerbrücke über den Main zum Startpunkt am linken Mainufer.
Parken
In Obernburg a. Main: Parkmöglichkeiten gibt es an der Fußgängerbrücke über den Main.
Weitere Informationen
Stadt Obernburg a. Main und Ortsteil Eisenbach: www.obernburg.de
Gemeinde Mömlingen: www.moemlingen.de
Markt Großostheim und Ortsteil Pflaumheim: www.grossostheim.de
Gemeinde Niedernberg: www.niedernberg.de
Gemeinde Großwallstadt: www.grosswallstadt.de
Tourismusverband Spessart-Mainland: Bayernstraße 18, 63739 Aschaffenburg, Telefon 06021/394-271, Fax 06021/394-258, E-Mail info@spessart-mainland.de, Internet www.spessart-mainland.de