Kulturcafé mit Nicole Richter

Fr
23. Aug
2024
Beginn
09:00
Ende
18:00
Veranstaltungsort
St. Andrä 100, 9433 St. Andrä, Lavanttal, Österreich

Die Veranstaltung

Armin Bardel
FRAGILE

Eröffnung: Donnerstag, 18. Juli 2024
Ausstellung: 19. Juli bis 31. August 2024
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Freitag von 09.00 bis 18.00 Uhr und
Samstag von 09.00 bis 12.00 Uhr

Eine vielschichtige Zusammenschau unterschiedlichster Werke älteren & jüngeren Datums als Allegorien der Zerbrechlichkeit & Labilität des eigenen wie des Zustands der Welt.
Skulptur, Photographie, Graphik, Objekte, StillFilm, Text & Musik

Fragile, in Analogie zu Mobile, ausgehend von den Gleichgewichtszuständen – stabil, labil, indifferent – als poetische Metapher für den aktuellen globalen wie den eigenen emotionalen Zustand: zentrale Werke der Ausstellung sind empfindlich, leicht & zerbrechlich filigran, aus natürlichem Material künstlich zusammengefügt, real aber unbeständig. Das Gegenteil technischer Perfektion & Stabilität oder virtueller Täuschungen.
Demgegenüber Bilder von Bäumen & Bergen, Wolken & Feuerwerken, scheinbar ewiges wie flüchtig vergängliches photographisch fest-gehalten in Momentaufnahmen, abstrakte Kalligraphien, Skizzen und gefundene Gegenstände, beispielsweise Tiermumien oder antike Scherben.
"noli me tangere". Die Würde des Menschen ist zwar unantastbar, doch anderes äußerst ungewiß – die Welt ist aus dem Gleichgewicht. Was hält noch die Balance? Ein falscher Schritt kann fatale Folgen haben: der stete Tropfen auf den heißen Stein verdampft, der kippende Domino-Stein, der Schlag eines Schmetterlingsflügels löst einen Orkan aus, eine Katastrophe. Unsere sogenannte Kultur & Zivilisation ist ein äußerst fragiles Konstrukt. Sie kann erstaunlich schnell & leicht wie ein Kartenhaus in sich zusammenfallen und verschwinden. Wachs schmilzt an der Sonne.
Prinzip Wabi Sabi: nichts ist perfekt, alles ist flüchtig, vergänglich, alles fließt und verändert sich ständig (panta rhei), alles hat seine Macken & Mängel: wer vorgibt, alles richtig zu machen, begeht allein dadurch schon einen großen Fehler! Keine Vortäuschung falscher Tatsachen – no fake, no lies, no alternative: nackte Tatsachen, die minimalistische Schönheit des Authentischen. Heißt aber auch: alles lebt, ist im Werden, im Prozeß, entwickelt sich. Verfall ist Teil des Lebens, damit Neues entstehen kann.
Fragt sich: was verschwindet? Was entsteht?! Was geht verloren? Viele frühere, höchst entwickelte Kulturen sind bereits wieder verschwunden – beinahe spurlos, manche völlig. Unsere heutige Gegenwart wird wohl nur allzu viele Spuren hinterlassen – Spuren der Verschwendung, Verwüstung, der Verirrung, des Versagens.
Die Ausstellung nähert sich dem Thema in allegorischen Bildern und Objekten auf poetischen Umwegen. Die Problematik wird bestenfalls umschrieben, steht bloß im Hintergrund. Nicht zuletzt geht es auch um die – quasi medientheoretischen – Meta-aspekte des wie (etwas dargestellt wird): Original oder Abbild, Technik, Präsentation. Was ist der Unterschied zwischen einem Gegenstand und einem Bild desselben?
Damit zugleich für Unterhaltung gesorgt ist, kommt ein humoristischer Unterton keineswegs zu kurz, wie es sich in einer Spaß- & Schießgesellschaft gehört. Perrückte Selbstportraits etwa lockern den dramatischen Tiefgang entspannt auf. Ein Bardel‘sches Panopticum – wie es liebevoll bezeichnet wird – par excellence. Man möge seine Sinne öffnen und sich drauf einlassen!
Gezeigt werden noch nie gezeigte ganz frühe Arbeiten, quasi Jugendwerke (Holzschnitt, Graphik), sowie jüngere & jüngste, die teilweise extra für die Ausstellung angefertigt werden, um einen Bogen 40jährigen Schaffens zu spannen.

Info

Quelle Datacycle

Kontakt

St. Andrä 100, 9433 St. Andrä, Lavanttal, Österreich
(0043) 4358 2710-40
kultur@st-andrae.at
st-andrae.info

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