Kripperlschaun: Historische Wandelkrippe und das Nazareth-Häusl

Ein stimmungsvoller Brauch in der Adventzeit ist das „Kripperlschaun“ in der Herzogsburg. Neben den regulären Öffnungszeiten lädt der Museumsverein Braunau an den drei Sonntagen vor Weihnachten herzlich dazu ein, die Krippenausstellung zu besuchen.
 
Eine fast 300 Jahre alte Kostbarkeit
Die Braunauer Krippe ist eine sogenannte Wandel- oder Wechselkrippe, die aus mehreren Szenen besteht: der Geburt Christi und der Verkündigung an die Hirten, der Anbetung der Weisen aus dem Morgenland, der Hochzeit zu Kanaan sowie der Darbringung im Tempel.

Ihre Entstehung wird auf etwa 1730 datiert – ein bemerkenswertes Zeugnis barocker Volkskunst. Besonders faszinierend ist die Verbindung von biblischen und regionalen Motiven: Neben den traditionellen Figuren finden sich auch Gestalten in Innviertler Tracht, was der Krippe einen einzigartigen, heimatverbundenen Charakter verleiht. Bis in die 1960er Jahre war die Wandelkrippe während der Adventzeit bis Mariä Lichtmess im Bürgerspital zu sehen. Mit der Eröffnung des Bezirksmuseums in der Herzogsburg fand sie schließlich ihre neue, dauerhafte Heimat.

Eine weitere Besonderheit ist das „Nazareth-Häusl“ – eine kleine, mechanisch betriebene Weihnachtskrippe mit liebevoll gestalteten, beweglichen Figuren.

Ergänzend zum traditionellen Kripperlschaun präsentiert der Museumsverein in diesem Jahr auch die Sonderausstellung „Krippen rund um den Weihnachtskreis“.